Stadt, Land, Jammertal

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mellidiezahnfee Avatar

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Dieses Buch handelt von Judith, die, hochschwanger mit dem dritten Kind und  ihrem Mann nach Northumberland zieht. Als Stadtmensch ist dort alles neu für sie und sie braucht lange Zeit um  sich in ihre neue Umgebung einzufügen. Die Initiative dort hinauf zu ziehen ging von ihrem Mann aus, und nun ist er beruflich mehr in London als bei ihr. In der Ich-Perspektive und in Tagebuch - bzw. Blog -Form, erzählt Judith von ihrem Alltag in der Einöde, ohne Mann mit drei Kindern, neuen Nachbarn die keine Galeristen sondern Farmer sind, der neuen Schule und alten Freunden.

Die ersten fünfzig Seiten fand ich das Buch noch sehr amüsant, ab Seite fünfzig war es mir zu sehr in Selbstmitleid gebadet. Auch fand ich die Anekdoten z.B. Über die chaotischen Umzüge und Zustände im Haus nicht witzig sondern eher traurig. Man kann auch mit drei kleinen Kindern organisiert sein.

Der Schreibstil ist zwar humoristisch und sehr fein mit britischem Humor durchsetzt, aber dass in dem Buch niemand mit Namen, sondern nur mit Spitznamen erwähnt wird fand ich sehr affig. In einem Blog mag dies Usus sein, um die Privatsphäre der Leute zu schützen in einem Roman nervt es den Leser nur.

Außerdem fehlt durch  die Blog Form jede Art von wörtlicher Rede oder anderen stilistischen Mitteln, was dieses Buch eher langweilig macht. Es ist eine Aneinanderreihung von Tagen und Gegebenheiten, nicht mehr.

Wie es richtig geht und für den Leser auch zu einem amüsanten Lesevergnügen werden kann, trotz Tagebuchformat beweist z.B. Helen Fielding in Bridget Jones- Schokolade zum Frühstück.