Ein weiteres Meisterwerk

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loribee Avatar

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Eric Sander steht kurz vor seinem langersehnten Durchbruch. Doch bald erfährt er am eigenen Leibe, dass dieser Ruhm auch seine Schattenseiten hat. Er wird verfolgt, auf seinen Social Media Profilen treibt sich ein Fremder rum und Eric soll endlich das Geständnis ablegen. Aber Eric hat nie etwas Schlimmes getan oder etwa doch?

Mir hat das Buch in sehr vielen Punkten gefallen. Der Schreibstil ist schön flüssig und der Autor versteht es, den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln. Die Charaktere sind detailliert und realistisch dargestellt. Besonders in den Protagonisten konnte man sich gut einfühlen.

Eric ist kein typischer Protagonist, wie man ihn sonst kennt. Er hat viele Jahre gebraucht um endlich dort zu sein, wo er schon immer wollte. Einen wirklichen Rückhalt hat er allerdings nicht. Keiner aus seinem Umfeld scheint wirklich an seinen nahestehenden Erfolg zu glauben, was sehr an ihm nagt. Als sich der Ruhm immer mehr abzeichnet und die ersten Schatten diesbezüglich bemerkbar machen, bemerkt man auch eine Veränderung in Erics Wesen. Er ist frustriert, ängstlich, ja sogar wütend und reagiert mit absoluter Unverständnis. Er möchte dem ganzen Spuk ein Ende bereiten, stößt allerdings nur auf hohe Mauern.

Während die Zeit rennt und immer mehr Ungereimtheiten ans Licht kommen, wird Eric mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Man erhält detaillierte Einblicke in die Psyche des Menschen und wie viel Kraft Erinnerungen haben, die im tieften Unterbewusstsein abgespeichert sind. Ich fand es sehr spannend, dass Eric sich an sehr viele Puzzleteile erinnern konnte und auch nicht abgeneigt war, anhand von Hypnose mehr über sich und seine Vergangenheit zu erfahren.

Die Spannungskurve zieht sich durch das ganze Buch. Man möchte unbedingt wissen, welche Wahrheit Eric scheinbar zu verschweigen versucht, man ist geschockt und schüttelt innerlich mit dem Kopf. Man fragt sich, wie viel noch verschwiegen wurde und warum so viele Menschen ein Rätsel daraus gemacht haben. Ein Störgefühl hatte ich bei der Rückkehr der Erinnerungen. Soweit ich das verstanden hatte, wurden einige Erinnerungen aus Erics Gedächtnis gelöscht. Ich fand es daher ein wenig fraglich, ob die wenigen Hypnosen so stark waren, dass sich Eric am Ort des Geschehens an detaillierte Informationen zurückerinnern konnte. So als wäre zwischendurch nie Zeit vergangen.

Der Autor versteht es, den Leser geschickt in mehrere Fallen laufen zu lassen und am Ende stellt man sich die Frage, wer eigentlich Täter ist und wer das eigentliche Opfer.