Gute Idee, aber...

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mike nelson Avatar

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Gute Idee, aber... Und dazu noch brandaktuell - Identitätsdiebstahl. Der neue Thriller "Stalker - er will dein Leben" von Arno Strobel kann über weite Strecken überzeugen und thematisiert auch recht treffsicher die gegenwärtige Sehnsucht nach Aufmerksamkeit: In öffentlichkeitswirksamen Jobs ist das Generieren von Aufmerksamkeit in den sozialen Medien unerlässlich (geworden) für die persönliche Karriere - und das mit all seinen Folgen, da sind nämlich nicht nur die Fans, sondern auch die Hater und Trolle mit all ihren destruktiv-bösartigen Kommentaren. Der Schauspieler Eric Sanders hat einen vielbeachteten Auftritt in einem 'Tatort' und hofft auf einen Karrieresprung; doch wird sein Facebook-Account von einem unbekannten gekapert, der die Person von Eric Sanders durch Fake-Posts als überheblich, arrogant und anzüglich erscheinen lässt. Zudem fordert der Unbekannte von Eric, innerhalb von 3 Tagen öffentlich einen Mord zu gestehen, den Eric angeblich als Elfjähriger an einem neunjährigen Jungen begangen haben soll. Der Unbekannte kombiniert seine seltsame Forderung mit der Androhung, bliebe das öffentliche Geständnis aus, würde etwas Schlimmes passieren. Für Eric, dessen Beliebtheitswerte als Schauspieler in den Keller zu purzeln beginnen läuft die Zeit und es beginnt eine Reise in seine Vergangenheit, in der bislang aber alle Erinnerungen an seine ersten 11 Lebensjahre durch das Trauma einer Brandkatastrophe ausgelöscht scheinen. Alles weitere wäre gespoilert... Was ich zu Strobels neuestem Werk sagen möchte: Liest sich gewohnt gut, ist spannend geschrieben und verläuft echt gut... bis dann ein Schluss sich ereignet, der alles kaputtmacht. Vielleicht war es das Bedürfnis des Autors, die Story unbedingt total unerwartet enden lassen zu wollen, noch einen letzten Turn zu vollziehen... und genau daran ist der Thriller schlussendlich gescheitert.