Das Leben nach den Sporenkriegen

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Callie, 16 Jahre jung, und ihr kleiner Bruder Tyler, schlagen sich mit Michael mehr schlecht als recht durch. Es sind harte Zeiten: der Sporenkrieg hat viele Opfer gekostet, denn nur für die ganz jungen und ganz alten Menschen gab es genug Impfstoff. So sind Callie und Tyler Waisen und auf sich allein gestellt. Da Tyler krank ist, verpflichtet sich Callie bei Prime Destinations, einer „BodyBank“ dazu, ihren Körper an „Enders“ (sehr alte Menschen, meist weit über 100 Jahre) zu vermieten. Diese können dann eine begrenzte Zeit wieder jung und aktiv sein. Doch es geht etwas schief …

Die Grundidee dieses Plots ist genial. Auch die Umsetzung von Annina Braunmiller lässt keine Wünsche offen. Nur schade, dass man am Ende von „Starters“ fast schon gezwungen ist, „Enders“ auch noch zu hören (oder lesen) – denn es bleiben sehr viele Fragen offen.

Callie ist ein sehr tougher Teenager und gerät unversehens in eine Art Krieg. Nicht alle Enders sind begeistert von der BodyBank, denn einige haben an diese ihre Enkel verloren. Zwar rekrutieren diese nur Teenager ohne lebende Verwandte, doch wissen einige abenteuerlustige Jugendliche, sich dennoch einzuschleichen. Dass das ein Fehler ist, findet Callie heraus, als ihre Mieterin einen Weg findet, mit ihr zu kommunizieren. Ihre Enkelin ist verschwunden und Helen weiß auch, weshalb. Sie möchte Callie dazu bewegen, ihr bei ihrem Kampf gegen die BodyBank zu helfen. Bald schon weiß Callie nicht mehr, wer ein Starter und wer ein Ender ist. Der Kampf ist schwer und sehr unfair.

Lissa Price hat ein Endzeitszenario geschaffen, das beängstigende Möglichkeiten bietet. Sie hat es nicht ganz so perfekt ausgearbeitet, wie man das hätte können, dennoch war ich gefesselt und gebannt. Da Callie ein Teenager ist, ist sie auch von vielen Teenager-Sorgen, Gefühlen und Gedanken getrieben. Diese kommen nicht zu kurz und lassen die Story umso echter wirken.

Auch wenn einige Wendungen und Entwicklungen relativ vorhersehbar sind, weiß das Buch zu fesseln. Manche Dinge im Leben sind eben, wie sie sind – dennoch ist das Leben spannend. Genau das macht „Starters“ auch so erschreckend real. Die Frage, welches Leben mehr wert ist, wird immer wieder gestellt. Am Ende des Buches merkt man, dass die Antwort darauf manchmal doch nicht so einfach ist, wie man zunächst annehmen möchte.

Mein Fazit: ein tolles Jugendbuch, das auch Erwachsene zu fesseln weiß. Von mir bekommt es gute vier Sterne.