Körper zu vermieten.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lillie-sophie Avatar

Von

 

Was würdest du machen, wenn dir nichts mehr geblieben ist? Wenn du jeden einzelnen Tag erneut ums Überleben kämpfen musst. Wenn du jeden Tag aufs Neue deinem kleinem Bruder versuchst ein Gefühl von Zuhause zu geben und dabei noch nicht mal weißt, wann ihr die nächste Mahlzeit finden könnt.

Wie würdest du dich entscheiden, wenn dir jemand die Möglichkeit bietet all deine Sorgen zu vergessen? Wenn dir jemand so viel Geld bietet und du dafür nur deinen Körper zur Verfügung stellen musst.

Würdest du es tun?

 

Eine Welt in der es nur noch Starters und Enders gibt - junge und alte Menschen. Die Lebenserwartung liegt bei zweihundert Jahren. In dieser Welt lebt Callie, zusammen mit ihrem kleinen Bruder. Ihre Eltern sind schon vor Jahren gestorben, so wie die meisten Menschen auch. Sie versucht alles um sich und ihren kleinen, kranken Bruder vor dem Tod oder dem Kinderheim zu bewahren. So leben sie auf der Straße, müssen stehlen um wenigstens ein wenig Nahrung zu bekommen. Doch irgendwann muss Callie einsehen, dass sie so noch weiter machen können. Tyler braucht Medizin und ein wirkliches Zuhause. Sie entschließt sich ihren Körper zu vermieten - an die Body Bank. Ihr Körper wird von einer Enders gemietet, während ihr Bewusstsein eine Art Schlaf hält. Doch etwas verläuft nicht nach Plan. Auf unerklärlicher Weise wacht Callie während einer Vermietung auf und was sie da erfährt, hätte sie sich nicht in ihren kühnsten Träume vorstellen können.

 

Mein erster Gedanke, als ich Starters beendet habe, war: Eine Cinderella-Story auf aller höchstem technischem Niveau. 

Das Buch war wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zu Anfang war ich sehr gespannt, wie die Umsetzung des Buches ist. Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, musste ich nämlich sofort an Seelen von Stephenie Meyer denken. Das Buch hatte ich regelrecht mit einem Atemzug aufgesaugt und hatte ein wenig Angst, dass Starters nur ein schwacher Abklatsch des Buches ist. Gottsei dank war es hier nicht der Fall!

Callie ist ein sehr sympathischer Charakter und ich konnte sofort einen Bezug zu ihr finden. Ich konnte ihre Sorgen sehr gut nach vollziehen und auch ihre Handlungsweise, warum sie sich dazu entschieden hat ihren Körper zu vermieten. 

Auch die anderen Figuren in dem Buch waren gut heraus gearbeitet. Besonders die Enders, die in einem Starterkörper stecken, waren wirklich interessant zu verfolgen. Aber auch Blake ist etwas Besonderes und wirklich für eine Überraschung gut. 

Überhaupt war die ganze Welt, die Lissa Price erschaffen hat, überaus bemerkenswert. Nicht nur was den technischen Fortschritt anbelangt.  

Leider gab es ungefähr ab der Mitte des Buches eine kleine Flaute. Ich habe mich oft gefragt, worauf das alles hinaus laufen wird und fand es ein wenig langatmig. Da der Schreibstil wirklich leicht und locker zu lesen ist, war diese Flaute jedoch schnell weg gelesen. Denn das Ende hat es wirklich in sich.

Ich war total perplex und sprachlos. Lissa Price schafft es wirklich den Leser auf eine völlig falsche Fährte zu locken und dann mit einem knaller Wendepunkt alles nochmals zu steigert. 

Das Ende war zwar an sich abgeschlossen, dennoch kann ich den zweiten Teil kaum erwarten. Es gibt einfach noch so vieles, was geklärt werden muss und auch Vermutungen, die beim Ende aufkommen sind, die sich hoffentlich bestätigen oder nicht bestätigen werden.

 

Starters ist ein gelungener Auftakt zu einer Trilogie, bei der man schon jetzt vermuten kann, dass die weiteren Bände noch so einiges zu bieten haben werden.

Eine leicht, lockere Cinderella-Story auf hohem technischem Niveau.