Sanfte Dystopie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
damaged-goods Avatar

Von

Kurz vorweg: Starters spielt nach einem sonderbaren Krieg, bei dem durch einen Sporenangriff die komplette Bevölkerung zwischen Kindern/Teenagern und Senioren ums Leben kommt. Viel mehr erfährt man von dem Krieg auch nicht, aber ehrlich gesagt fand ich das weniger schlimm als kapitelweise mit Geschichte gelangweilt zu werden. Callie lebt seitdem mit ihrem kleinen Bruder Tyler auf der Straße und weil Tyler krank ist, will sie ihren Körper vermieten um Geld zu verdienen.

Doof nur, dass sie durch einen Fehler früher als erwartet aufwacht und sich zusätzlich zur Mieterin Helena in ihrem Körper befindet. Zuerst will sie zurück zur Body Bank, doch zusammen mit Helena oder gerade durch Helena kommt sie dann einem ziemlich miesen Plan auf die Spur, den sie natürlich verhindern muss.

Die ganze Idee find ich ziemlich interessant, die Umsetzung leider nicht so wirklich. Das Buch und ich hatten eigentlich einen guten Start, doch nach und nach gefiel mir Starters dann immer weniger. Helena und Callie konnten anfangs nicht so richtig kommunizieren, doch nachher unterhalten sie sich quasi. Helena muss dabei nur denken und Callie hört die Stimme in ihrem Kopf, Callie hingegen muss reden. Und genau das war der Schwachpunkt. Selbst in den unmöglichsten Situationen hat sie mit Helena geredet. Wer läuft denn bitte in einem Hotel den Gang entlang und flüstert was von einer Waffe oder Ähnlichem, wenn er nicht auffallen will? Fand ich manchmal ein wenig lächerlich.

Lächerlich war dann auch das Ende. Ich hatte viel mehr Action erwartet. Doch auf den letzten paar Seiten geht dann alles zack auf zack und das war irgendwie etwas lahm und unrealistisch. Insgesamt hatte ich aber sowieso den Eindruck, dass das eher eine „leichte“ Dystopie war. Gewalt kam nicht wirklich vor oder wurde zumindest nicht so richtig beschrieben. Mit den Charaktern bin ich auch nicht so richtig warm geworden. Ich fand alle Personen sehr oberflächlich abgehandelt und auch Mitgefühl gegenüber Personen, die es ziemlich schlecht haben (z.B. Sara oder Tyler) hat sich bei mir gar nicht eingestellt.

Von der Sprache her war das Buch recht angenehm und ziemlich leicht zu lesen. Die Sätze waren teils zwar sehr kurz und aneinandergereiht, aber ich würde in der Situation wohl auch keinen großartigen Satzbau hinkriegen und Starters ist immerhin aus der Sicht von Callie selbst geschrieben.

Fazit:
Wie schon gesagt, ist eher was für sanftere Gemüter. Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr von dem Buch erwartet und hoffe, dass die Fortsetzung (Enders, erscheint wohl Ende des Jahres auf Englisch) etwas besser wird. Trotzdem hat mir das Buch besonders am Anfang Spaß gemacht und ich vergebe 3 von 5 Sternen.