Südafrikas hässliche Fratze

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fannie Avatar

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Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Leseprobe von Roger Smiths Buch "Staubige Hölle" hat mich gefesselt! Sie gewährt einen Einblick in ein erbarmungsloses und grauenvolles Südafrika, in dem Morde scheinbar im Vorbeigehen geschehen. Und so wird bereits im ersten Kapitel der Weiße Ben Baker kaltblütig erschossen. Es gab eine Zeugin, die den Mord mit ansehen musste, sich aber flüchtend in Sicherheit bringen konnte: Rosie Dell, mit der Baker eine Affäre hatte.

Eben jene Rosie Dell begegnet uns in Kapitel 2 wieder: Als liebende Ehefrau von Robert Dell und Mutter der fünfjährigen Zwillinge Mary und Thomas. Keiner ahnt, dass die Familie, die sich auf einem Ausflug befindet, von Bakers Mörder verfolgt wird - denn dieser will die Mordzeugin aus dem Weg räumen. Das gelingt ihm auch: Rosie Dell und die Zwillinge kommen bei dem von Bakers Mörder herbeigeführten Autounfall ums Leben. Rosies Mann Robert überlebt schwerverletzt.

Der Mörder, Moses Mazibuko, ein Mann vom Stamme der Zulu und voller Hass, setzt seine Reise fort, begeht eiskalt einen weiteren Mord und trifft wenig später auf zwei Polizisten. Einer der Beiden ist die Korruption in Person - und lässt Mazibuko am Ende der Leseprobe wider besseren Wissens einfach laufen. 

Autor Roger Smith hat einen Schreibstil, der einem zuweilen den Atem nimmt. In kurzen, klaren, oftmals im Stakkato-Stil geschriebenen Sätzen, findet er ungeschönte Worte für das, was andere Autoren vielleicht sanfter umschreiben würden: Korruption, Gewalt, sensationslüsterne Touristen, Mord, Aids, Drogen. 

Diese beeindruckende Leseprobe macht mich definitiv neugierig auf das Buch! Wow!        

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Rezensionen: Eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt. Georg Christoph Lichtenberg :-)

Alle meine Rezensionen und Leseeindrücke findet ihr auch unter http://buchstabenfaengerin.wordpress.com