Eine morbide Collage

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savanna Avatar

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Während ich Smiths Debüt - "Kap der Finsternis" - noch sehr gern gelesen haben, halte ich sein drittes Werk mittlerweile für deutlich zu brutal. Als gebürtiger Südafrikaner hat er Einsichten in Geschehnisse seines Landes, die dem durchschnittlichen europäischen Leser zweifelsohne fehlen - daher spielen seine Thriller sicherlich vor authentischem Hintergrund. Und dennoch: "Staubige Hölle" liest sich wie eine morbide Collage aus südafrikanischen Zeitungsmeldungen, bei denen Gewalt und Tod vorherrschen. Dass das Wort 'Hölle' im Titel vorkommt, ist in diesem Fall wirklich wegweisend...

Auch habe ich zu den eingeflochtenen Themen der unterschiedlichen Ethnien (hier Zulus) und der erschreckend hohen AIDS-Rate einfach viel zu viele Plattitüden gefunden - so klischeehaft ist zum Glück nun wirklich nicht das alltägliche Südafrika! Man könnte meinen, Smith will mit jeder Neuerscheinung ' noch einen drauf legen', um die Leser jenseits der Republik Südafrika einfach nur zu schocken.

Ich persönlich werde erstmal keinen weiteren Thriller von Roger Smith lesen - die viel zu detaillierten Tötungsabläufe schlagen mir schlichtweg auf die Stimmung!