Erschreckend!

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tista Avatar

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Auch im dritten Buch von Roger Smith laufen wieder mehrere Erzählstränge nebeneinander und werden dann zu einem einzigen Strang miteinander verwoben. Da ist die Geschichte von Robert Dell, Journalist, verheiratet und zwei kleine Kinder. Bei einem Mordanschlag auf seine Frau Rosie verliert er sie und die Kinder und überlebt durch einen Zufall den schrecklichen, vom Möder provozierten Unfall.Dell wird als vermutlicher Täter verhaftet (eine Intrige des Ministers) und wird, auf dem Weg ins Gefängnis, von seinem schwerkranken Vater, den er seit Jahren nicht gesehen hat, befreit. Beide machen sich auf die Suche nach den Mördern und wollen sich rächen.

Dann ist da Sunday, ein 16 jähr. Zulu-Mädchen, dessen Mutter ermordet wurde. Sunday wird nun von ihrer Tante verkauft an Inja Mazibuko, einen alten, aidskranken Special Agent des Ministers, der Sunday heiraten will - und zwar aus dem einzigen Grunde, weil er glaubt, durch die Heirat und Entjungferung eines jungen Mädchens von Aids geheilt zu werden. Inja lebt sehr modern, glaubt aber an die Macht der Medizinmänner und deren Riten.

Und dann ist da noch Zondi, der in Johannesburg lebt,ein Zulu gebürtig aus der Region in der auch Sunday lebt und der glaubt, er sei Sundays Vater.

"Staubige Hölle" entführt den Leser in ein Land, das auf der einen Seite reich, modern und aufgeschlossen ist und auf der anderen Seite dort noch Sitten und Bräuche herrschen, die wir Westeuropäer wohl nie im Leben begreifen können und wollen und wo unvorstellbare Gewalt ausgeübt wird und Macht und Korruption zum alltäglichen Leben gehören. Auf der Suche nach den Mördern seiner geliebten Familie kommt Dell in Situationen, die dem Leser Angst und eine Gänsehaut verursachen. Roger Smith hat an Gewaltszenen nicht gespart und diese sehr detailliert beschrieben. Auch die Rituale der einzelnen Stämme lösen beim Leser unbehagen aus.

Ich habe "Staubige Hölle " mit Spannung gelesen, aber mein Lieblingsbuch von Roger Smith bleibt weiterhin "Kap der Finsternis".