Heißes Südafrika

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
everett Avatar

Von

Bereits auf der zweiten Seite erlebt der Leser den ersten Mord in diesem Roman, wird rasant in das Geschehen geworfen. Es werden noch weitere Morde folgen, und das ist man von Roger Smith auch nicht anders gewohnt. Robert Dell wird jäh aus seinem Leben gerissen, als er mit seiner Familie im Auto unterwegs ist und sie von der Straße gedrängt werden. Er überlebt, doch seine Frau und Kinder überleben nicht. Er gerät in einen Sumpf aus Macht, Korruption und Brutalität, wo ihm nur sein vorzeitig aus der Haft entlassener Vater zur Seite steht. Sein Vater, der früher als eine Art Söldner für die Regierung unterwegs war, und mit dem er eigentlich gar nichts mehr zu tun haben wollte.

Natürlich taucht auch jemand von der anderen Seite auf, der den kaltblütigen Mörder von Dells Familie von früher kennt. Alle werden in die staubige Gegend des Zululandes geführt, wo einige der Protagonisten ihre Kindheit verbrachten. Dort regiert Aids, Aberglaube, Gewalt und Korruption, ein Spiegelbild des ganzen Landes. Ein Menschenleben scheint nichts wert zu sein, und ganz schnell wird ein Mensch beseitigt, der im Wege steht.

Wieder entwirft der Autor ein düsteres und kaltes Bild von Südafrika und als Leser ist man zwar gleich voll drin im Geschehen. Doch ein wenig bleibt man lediglich Begleiter des brutalen Geschehens, und vielleicht ist das auch besser so. Ein wenig Menschlichkeit entsteht zwischen Robert und seinem Vater, etwas wie Respekt zwischen Dell und einem wohlhabenden Zulu aus Johannisburg.

Ein spannendes, heftiges Buch, das zeigt, es ist zwar anders in dem Land geworden, aber auch besser? Der Schreibstil ist kurz und packend. Wer als Leser kaltblütige Thriller mag, ist hier genau richtig.