Schockierende Erzählung vom gebrochenen Rand der Welt

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fannie Avatar

Von

Rosie Dell wird Zeugin des Mordes an dem Weißen Ben Baker. Kurz darauf werden sie und ihre beiden Kinder bei einem Autounfall getötet. Einzig ihr Ehemann Robert überlebt das Unglück. Er gerät jedoch schnell in Verdacht, den Unfall vorsätzlich herbeigeführt und so seine Familie ausgelöscht zu haben, wird deshalb verhaftet. Doch sein todkranker Vater - Rassist und ehemaliger CIA-Killer - entführt seinen Sohn aus dem Gefängnis. Bald darauf beginnt die blutige Hatz auf den wahren Mörder von Dells Familie: Das Monster Inja Mazibuko. Aber werden sie den gewissenlosen Zulu-Führer zu fassen bekommen?

In "Staubige Hölle" nimmt Autor Roger Smith den Leser mit in ein Südafrika, das man nicht im Traum kennenlernen möchte: Sinnlose Morde geschehen am Fließband und Achtung vor dem Leben - egal, ob es sich um Mensch oder Tier handelt - existiert in dieser ganz eigenen Welt nicht. Es herrscht ein Krieg, in dem jeder gegen jeden kämpft.

Die 331 Seiten des Buches sind mit zahllosen Toten gepflastert - und Smith schreckt vor detaillierten Beschreibungen der grausamen Tötungen nicht zurück, mehr noch: Er bricht Tabus, indem er beispielsweise schonungslos von Morden an Babys erzählt.

Dieses Buch, ungeschönt geschrieben in einer rauen und derben Sprache, hat mich gleichermaßen gefesselt wie entsetzt. Vornehmlich im Stakkato-Stil verfasst, ist es wie ein Stück rohes und sehniges Fleisch.
Roger Smith spricht mit vielen Bildern und man kann sich der Geschichte einfach nicht entziehen. Darüber hinaus erfährt der Leser Wissenswertes über die Apartheid, die politischen Verhältnisse in Südafrika und geheimnisvolle Zulu-Bräuche.

Faszinierend, wie Smith unterschiedliche Handlungsstränge nach und nach miteinander verwebt - um dann die Hauptpersonen in einem furiosen Finale zusammenzuführen!

Ich kann "Staubige Hölle" nur weiterempfehlen - allerdings nur an Leser, die nicht zartbesaitet sind!

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Rezensionen: Eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt. Georg Christoph Lichtenberg :-)

Alle meine Rezensionen und Leseeindrücke findet ihr auch unter http://buchstabenfaengerin.wordpress.com