"Staubige Hölle" von Roger Smith

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evelyn Avatar

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Der Thriller besteht aus zwei Erzählsträngen, die geschickt miteinander verknüpft werden.

Im ersten Erzählstrang geht es um den Journalisten Dell. Dells Frau hat ein Verhältnis mit dem reichen Kunstmäzen Ben Baker, und wird unfreiwillig Zeugin seiner Ermordung.

Inja ein Zulu, Helfer des Ministers und mächtiger Mann, der seine Region mit mafiösen Strukturen beherrscht ist der Mörder. Außer Baker tötet dieser sowohl Dells Familie, als auch seinen eigenen Komplizen. Durch seinen großen Einfluss, bringt er Dell ins Gefängnis, wo Dell getötet werden soll.

Der von Dell gehasste Vater, ein radikaler, erfahrener CIA-Agent und Rassist befreit seinen Sohn aus dem Gefängnis, flieht mit ihm und stellt dem Mörder Inja eine Falle.

Der zweite Erzählstrang handelt von dem Zulu-Mädchen Sunday, die mit Inja zwangsverheiratet werden soll. Besonders prekär ist jedoch, dass der menschenverachtende, aidskranke Inja, Sundays Familie umgebracht hat. Sunday bittet unbekannterweise ihren wirklichen Vater Zondi, per FAX, um Hilfe.

Hier verknüpfen sich die beiden Erzählstränge und die Geschichte verdichtet sich in der Jagd auf Inja und den Minister.

 

Das Buchcover ist genau wie Roger Smiths Sprache sehr nüchtern und kühl gehalten.

In einer sehr sachlichen, aber gut verständlichen und leicht zu lesenden Sprache schildert Roger Smith die Missstände in Südafrika. Themen wie AIDS, Zwangsverheiratung, mafiöse Strukturen, Gewalt und Korruption werden angerissen, ohne dass sich der Autor jedoch im Detail oder in Gefühlen verliert.

Relativ emotionslos wird auch die sehr problematische Beziehung zwischen Dell und seinem Vater bzw. zwischen Sunday und Inja, aber auch die "grundlose" Ermordung von Menschen geschildert. Dies wirkt für den Leser sehr befremdlich und ist fast nicht nachvollziehbar; gleichzeitig unterstreicht aber genau diese Erzählweise die Brutalität und vor allem die Alltäglichkeit von Gewalt in Südafrika.

 

_Auch wenn ich einen politisch und gesellschaftlich detalierteren Thriller im Stile von Schorlau erwartet hatte, bin ich keineswegs enttäuscht._ _Ein wirklich sehr gelungener Thriller, der sowohl vom Inhalt, als auch den verwendeten sprachlichen Stilmitteln überzeugt._

_Mein Gesamturteil deshalb: Unbedingt lesen!_