Berührend und spannend zugleich

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Der berühmte Nachrichtenmoderator Tom Monderath ist gar nicht begeistert, als er seine Mutter plötzlich nachts in einem Würzburger Krankenhaus einsammeln muss, weit weg vom Wohnort der beiden in Köln. Die alte Dame hatte sich beim Autofahren nicht mehr erinnert, wo sie wohnt und fuhr immer weiter. Tom wird nur langsam klar, dass seine Mutter unter Demenz leidet. Doch in gleichem Maße, wie sie die Gegenwart durcheinanderbringt, öffnen sich die verschlossenen Türen zu ihrer Vergangenheit und sie beginnt, ihrem Sohn zu erzählen: Von der Flucht vor den Russen, ihrer Jugend in Heidelberg und einem großen Verlust, den sie immer vor ihm verheimlicht hat. Toms Bild seiner Mutter gerät ins Wanken und er macht sich daran, ihr einen großen Wunsch zu erfüllen.
„Stay away from Gretchen“, der Titel des Romans, galt gleichzeitig als Vorgabe für die amerikanischen Besatzungssoldaten in Deutschland, sich von den deutschen Frauen fernzuhalten. Nicht alle taten das und Greta traf so ihre große Liebe. Der Roman verbindet die Themen Demenz und verdrängte Kriegserinnerungen so geschickt miteinander, dass einen Gretas Geschichte sofort packt. So typisch sie für die damalige Zeit auch sein mag, ist es doch ein sehr persönliche Geschichte, die die Autorin Susanne Abel in ihre Buch erzählt. Nicht ohne Grund ist der Untertitel „Eine unmögliche Liebe“, denn das ist dieser Roman auch ganz besonders: Eine ganz große Liebesgeschichte, die einen berührt und direkt ins Herz trifft. Susanne Abel beschreibt das Schicksal dieser jungen Frau ebenso mitreißend wie die Sorgen und Zweifel, die ihren Sohn Jahre später in Bezug auf die Krankheit seiner Mutter plagen, so dass man von der ersten bis zur letzten Seite einfach mit Begeisterung dabei ist und das Buch kaum noch aus der Hand legen mag.
Mir hat „Stay away from Gretchen. Eine unmögliche Liebe“ von Susanne Abel unglaublich gut gefallen. Die geschickte Verbindung zweiter spannender Themen machen den ganze Roman zu einer spannenden und berührenden Geschichte, die einen nicht mehr richtig loslassen will, wenn man sie einmal begonnen hat.