Ergreifend, teilweise schockierend aber durchaus unterhaltsam

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smile66 Avatar

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Greta hat als Kind den 2. Weltkrieg erlebt. Zuerst begeistert in der Hitlerjugend, später erschöpft auf der Flucht. Im Nachkriegsdeutschland opfert sie sich für ihre Familie auf und schließlich verliebt sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben. An dieser Stelle hätte sich ihr hartes Leben eigentlich zum Guten wenden können und sollen, aber der Mann ihrer Wahl, ein schwarzer GI, war ein absolutes no go zu dieser Zeit in Deutschland. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass ich beeindruckt war von der Tiefgründigkeit, mit derer die Autorin dieses Thema beschreibt. Mir war bisher nicht klar, wie menschenverachtend man mit diesen Frauen und Kindern umgegangen ist. Gretas Schicksal ist unglaublich ergreifend und traurig. Ihr ganzes späteres Leben und das Leben ihrer späteren Familie ist geprägt von tiefen Depressionen. Der Roman in 2 Zeitebenen zeigt zum einen das heute und in Rückblicken das Schicksal von Greta. Es ist nicht in erster Linie das Erlebte im und nach dem Krieg, was den Leser dieses Buches schockiert und mitnimmt, sondern das Schicksal des kleinen Mischlingkindes und seiner Eltern. Da hat Deutschland als Gesellschaft total versagt. Auch die Kirche spielt hier eine recht unrühmliche Rolle. Ich fand dieses Buch sehr interessant und empfehlenswert.