Greta und Tom

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msl_kl Avatar

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Ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, der sich um aktuelle und wichtige Themen dreht. In zwei Handlungssträngen erzählt Susanne Abel die Geschichte von Greta. In der Gegenwart ist Greta eine alte Frau, die aufgrund ihrer Alzheimer das Leben ihres Sohnes Tom ganz schön durcheinander wirbelt. Im Vergangenheitsstrang wird die Lebensgeschichte von Greta erzählt. Hier kommt das aktuelle Thema Flüchtlingspolitik zum Vorschein. Es gibt erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Viele Bücher hören mit dem Ende des 2. Weltkriegs auf, aber hier fängt die Geschichte von Greta erst richtig an. Die Hintergründe zu dem kleinen Mädchen auf dem gefundenen Bild sind erschütternd und dieses Kapitel deutscher und amerikanischer Geschichte war mir bisher unbekannt. Es zeigt aber auch, dass das Thema Rassismus schon immer präsent war. Mir hat besonders der Schreibstil der Autorin gefallen. Er ist sehr abwechslungsreich, denn das Buch ist trotz der ernsten Themen sehr humorvoll und charmant geschrieben, wobei es auch etwas traurigere Stellen gibt. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, vor allem Greta zaubert einem immer ein Lächeln auf die Lippen. Der heimliche Star des Buches war für mich Nachbarin Helga, ohne sie wären Greta und Tom aufgeschmissen gewesen! Ich hätte noch ewig weiterlesen können, weil ich von der ersten Seite an total gefesselt war. Ein rundum gelungener Roman!