Frau Dr. Nicki in den Schockraum bitte!

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In „Staying Alive“ von Eva Mirasol kämpft die frischgebackene Assistenzärztin Nicki mit den täglichen Herausforderungen des Arztdaseins in einer Rettungsstelle.
In dem Buch begegnen dem Leser viele interessante und teils kuriose Patientengeschichten, herzliche Kolleg*innen der Hauptperson und eine Protagonistin, die irgendwie versucht inmitten von allem, ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Das Buch startet direkt an Nickis erstem Tag auf der Rettungsstelle. Man merkt schnell, dass sie zwar Ahnung von Medizin hat, aber noch viele Dinge lernen muss. Mir hat gut gefallen, dass man mitverfolgen konnte, wie sie immer sicherer wurde und Herausforderungen, die sie an Tag eins noch aus der Bahn geworfen hätten, im Laufe der Geschichte gut meistern konnte. Spannend fand ich auch die Patientengeschichten. Es waren einige kuriose Krankheitsgeschichten dabei, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Im Buch werden viele medizinische Fachbegriffe verwendet. Diese werden in den Fußnoten immer verständlich erklärt, wodurch man alles gut verstehen kann. Die Teile des Buches, die sich mit den Krankheiten und dem Krankenhausalltag beschäftigen, sind meiner Meinung nach die stärksten Passagen aus dem Buch und machen echt Spaß beim Lesen.

Insgesamt nimmt die Arbeit und die Geschichten rund um die Patienten einen großen Teil des Buchs ein. Fast nebenher wird noch die Liebesgeschichte von Nicki und Micha erzählt. Wie der Klappentext bereits verrät, verliebt sich die junge Assistenzärztin in ihren Oberarzt. Vom Klappentext ausgehend, habe ich erwartet, dass die Geschichte von Nicki und Micha eine größere Rolle spielt. Sie startet erst nach einigen Seiten. Die Geschichte wird nicht langsam angebahnt. Es ist eher so, als würde man im Looping einer Achterbahn in die Liebesgeschichte einsteigen. Auch ist Micha ständig unterwegs, dann spielen wieder die Fälle im Krankenhaus eine größere Rolle. Ich hätte mir ein wenig mehr Raum für die Liebesgeschichte gewünscht, sodass man besser nachvollziehen kann, wie die Geschichte begonnen hat und wie sie sich entwickelt. Da Micha gefühlt immer unterwegs ist, hatte ich den Eindruck, dass die Liebesgeschichte immer wieder unterbrochen wird. Das fand ich ein wenig schade.

Das Cover des Buchs ist im Comicstyle gestaltet. Ich finde es passend, aber nicht besonders auffallend.

„Staying Alive“ ist eine Empfehlung für diejenigen, die sich für Krankenhausgeschichten interessieren und Lust auf den Alltag in einer Rettungsstelle haben. Das Buch liest sich schnell weg und ist daher perfekt für ein warmes Wochenende auf der Terrasse / am See / … .