Es ist nie zu früh!

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ninoreads Avatar

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Ich bin normalerweise nicht so auf der Junior-Seiten unterwegs, aber über dieses Buch konnte ich nicht hinwegsehen. Ein kinderfreundliches Buch, das sich mit dem Thema Rassismus beschäftigt?- Wow. Sowas gab es zu meiner Zeit nicht. Ich appelliere immer wieder, dass wir schon früh bei unseren Kindern damit anfangen sollen, sie auch mit den schwierigen Themen zu konfrontieren. Entscheidend ist aber, wie wir das machen. Natürlich geht es nicht in dem Umfang, in dem sich ein*e Erwachsene*r damit beschäftigen kann. Aber das fordert ja auch niemand. Viel mehr geht es um ein Bewusstsein diverser struktureller Probleme unserer Gesellschaft.

Ich finde es toll, dass das Thema auch langsam in Deutschland Fahrt aufnimmt. Kinderbücher müssen nicht immer Prinzessinnen, Prinzen, Autos, Hexen, Fußballer*innen oder Tiere behandeln. Ich finde es toll, Saskia Hödel und Pia Amofa-Antwi sich mit dem Kinderbuch etwas tolles vorgenommen haben und etwas Tolles geschaffen haben. Die Zeichnungen sind liebevoll und ich weiß jetzt schon, dass meine Kleine sie lieben wird. Die Liebe in den Details sind zu sehen und zu lesen. Allein, dass auch auf gerechte Sprache geachtet wird, beeindruckt mich. Die tollen Zeichnungen sind schon für sich eine Entdeckung wert, aber natürlich auch die kleinen und sehr kindgerechten Texte faszinieren mich. Ich hatte schon bei den ersten Seiten Tränchen in den Augen. Denn ich möchte, dass jedes Kind, egal wie es aussieht, wo es herkommt oder was es kann und nicht kann, sich liebt und erkennt, wie einzigartig es ist. Selbstwertgefühl wird so unterschätzt und vor allen Dingen, welchen Einfluss auch frühkindliche Erfahrungen auf ein Späteres haben.
Dazu gibt es nicht nur für die Kinder Dinge zu lernen und entdecken, bzw. hinterfragen, sondern auch für die Eltern, Tanten, Onkels, Omas und Opas.

Ich würde mir wünschen, dass diese Buch seinen Weg in diverse Büchereien, Buchläden und auch auf die Seite von Avalino. Diversity, die tolle Kinderbücher empfiehlt, Gehör findet. Und wenn es schon nicht den Weg in alle Kinderzimmer findet, dann doch in die Kindergärten und Krippen hierzulande. Denn auch wenn ein Bewusstsein noch nicht bei den Eltern geschaffen wurde, können Erzieher*innen Großartiges vermitteln.