Die Zeit der Ausrufezeichen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
panthorina Avatar

Von

Berlin im zweiten Weltkrieg. Ein junger Schweizer, der nach eigenen Angaben reist und ein wenig malt, trifft in der Straßenbahn auf eine faszinierende Berlinerin. Schon in der ersten Szene beschreibt der Autor, mit wenigen aber präzisen Worten, das Unverständnis das der junge Schweizer den Schikanen gegen die jüdische Bevölkerung entgegenbringt. In der Straßenbahn in der nicht alle Stühle besetzt sind, steht eine Dame mit Davidstern-Armbinde und antwortet auf seinen Hinweis sie möge sich doch setzen mit knappen Worten "Das darf ich nicht." Diese knappe Antwort erzeugt in mir als Leser eine unglaubliche Beklemmung. Ebenso ist die Diskrepanz zwischen dem Berlin unter der Terrorherrschaft der Nazis, der Zeit der Ausrufezeichen (Spare Seife! Swingtanzen verboten! ...), und dem liberalen Berlin aus dem Untergrund, dargestellt anhand eines verbotenen Jazz-Clubs, in nur wenigen Sätzen treffend auf den Punkt gebracht.

Eine spannende Leseprobe, die sowohl in Bezug auf die Liebesgeschichte als auch die politischen Entwicklungen, Lust auf mehr macht.