Berührend und unangenehm - ein außergewöhnliches Buch

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panthorina Avatar

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Berlin im zweiten Weltkrieg. Friedrich, ein junger Schweizer, reist, geschützt durch seinen Pass und finanziellen Status, nach Berlin und trifft in seinem Kunstkurs auf eine ihn faszinierende Berlinerin. Was als Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich mit fortschreiten des Buches zu einer beklemmenden Geschichte die zum Nachdenken anregt: was ist Schuld? Wo ist die moralische Grenze der Handlungen, die man setzt um sich und seine Familie zu schützen?

Die Figur der Kristin, ist an eine reale Person angelehnt, was die Geschichte noch greifbarer und im späteren Verlauf das Handeln dieser Person in mir als Leser ein beinahe unerträgliches Gefühl der Beklemmung und Ohnmacht ausgelöst hat. Untermauert wird das mit Abschriften aus Prozessakten, die vom Autor im Landesarchiv Berlin hervorragend recherchiert wurden.

Ebenso stilistisch bemerkenswert ist ein kurzer Auszug der politischen Entwicklungen und verabschiedeten Gesetze aus dem jeweiligen Monat/Jahr am Beginn jedes Kapitels.

Ein anspruchsvoller, wunderbar geschriebener Roman, der sich mit dem dunklen Kapitel deutscher Geschichte auf hohem Niveau auseinander setzt. Klare Leseempfehlung!