Ein Buch, das sehr nachdenklich macht

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Friedrich ist Schweizer und reist nach Berlin, weil er da die Kunstschule besuchen möchte. Alle rieten ihm davon ab, weil sie mit Recht um ihn fürchteten und sich fragten, was er da im Krieg wohl macht. Friedrich denkt, dass er mit dem Krieg nichts zu tun hat und sieht sich als Tourist in der Stadt. Da er aus einer reichen Familie kommt und sein Vater die Rechnungen bezahlt, wohnt er die ganze Zeit auch mit allen Bequemlichkeiten im Hotel.

In der Kunstschule lernt er Kristin kennen und mit der Zeit verliebt er sich in sie. Er hatte vor ihr noch keine Freundin und freut sich, dass sie so stark ist. Doch nach einer Zeit ohne Kontakt klopft sie an einem Morgen an seine Zimmertür und gesteht ihm, dass sie jüdischer Herkunft ist, obwohl sie sich eigentlich nicht als Jüdin sieht, da sie nicht gläubig ist.

Das interessiert die Regierung aber nicht und so werden ihre Eltern und sie selber verhaftet. Stella Goldschlag, wie sie eigentlich heißt, wurde gefoltert und soll einen jüdischen Urkundenfälscher finden und dann würden ihre Eltern freikommen. Stella versucht alles, um ihre Eltern zu retten.

Friedrich steht ihr weiter zur Seite und versucht zu helfen, obwohl er nicht die ganze Wahrheit über seine Freundin kennt. Besonders bedrückend fand ich bei dem Buch die Auszüge aus Gerichtsakten, die immer wieder eingestreut sind. Wenn man sich vor Augen führt, dass sie wahr sind, dann muss einem beim Lesen ganz anders werden.

Auch die Einleitungen zu den Kapiteln, in denen jeweils erzählt wird, was in dem Monat des Jahres alles passiert ist und dass nicht nur der Krieg da war, sondern auch Fußball gespielt wurde und Menschen geboren wurden, fand ich sehr gut. Ich muss allgemein sagen, dass es ein tolles Buch ist, was man auf sich wirken lassen muss. Sicher werde ich noch lange daran denken. Auch das Cover finde ich richtig schön und passend.