Enttäuschend

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nijura Avatar

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Ich habe kürzlich den Film „Die Unsichtbaren“ gesehen, dort bin ich auf Stella aufmerksam geworden und habe mich gefreut, dass es ein Buch gibt in der sie die Hauptperson ist.

Die Handlung wird aus der Sicht von Stellas Freund Friedrich beschrieben. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich Stella kein bisschen nahe gekommen bin. Jedenfalls hatte ich erwartet, mehr über ihre Gefühle und auch über die Begegnung mit den Juden, die sie denunziert hat, zu erfahren. Über ihre Ängste, ob sie Schuldgefühle hatte oder ob sie das alles kalt gelassen hat. Ich habe mich auch gefragt, warum sie nicht mit dem Verrat aufgehört hat, nachdem ihre Eltern dann doch ins Konzentrationslager gekommen sind. Aber diese Fragen wurden leider nicht beantwortet. Es kam nur eine Aneinanderreihung von irgendwelchen nichtssagenden Tagesabläufen, die konstruiert und langweilig wirkten.

Interessant fand ich die Anmerkungen zu den Monaten/Jahreszahlen in welchen historische Begebenheiten aufgezählt wurden und die Zeugenbefragungen, wer/wie/wo/wann denunziert wurde. Aber das waren alles Details, die nicht direkt mit der Handlung in Verbindung standen.

Fazit: Die Schreibweise wirkt insgesamt seicht, hölzern und ist sehr distanziert. Keine der Personen war mir sonderlich sympathisch und ich konnte zu keiner irgendeine Verbindung aufbauen.