Eine Nummer zu groß

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clara_fall Avatar

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Kathrin, Erik, Amelie, Heinrich und Thomas haben große Pläne. Bevor sie diese jedoch umsetzen wollen, schöpfen sie in ihrem Studentenleben aus dem Vollen - Drogen, Alkohol, Affären. Beim Spiel mit dem Feuer verbrennen sie sich die Finger und verlieren die Kontrolle über ihre scheinbar perfekten Lebensumstände. Kathrin und Heinrich gelingt es, begleitet von unterschwelliger Angst vor dem Entdecktwerden, teilweise ihre Lebensträume umzusetzen, wogegen Amelie und Thomas auf der Schattenseite des Lebens versuchen, nach dieser großen Schuld irgendwie weiterexistieren zu können. Ihre Vergangenheit holt sie alle spätestens dann wieder ein, als jemand in Kathrins Wohnung eindringt, ihre Tochter belästigt wird, Heinrich und Amelie Emails von ihrem ehemaligen WG-Bewohner bekommen. Panische Angst vereinigt sie wieder und lässt sie versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen, ohne jedoch ihre große Schuld offenlegen zu müssen. Doch schon bald müssen sie sich eingestehen, dass diese Sache hier eine Nummer zu groß für sie ist.

Hier ist Siegfried Langer wieder eine spannungsreiche Story gelungen. Wer Berlin kennt, hat auch einige der Schauplätze vor Augen und lässt um so bessere geistige Bilder entstehen. Während des Lesens ist man immer wieder von der großen Frage hin und her gerissen: Lebt Erik wirklich noch? Manchmal mehr, manchmal weniger glaubt man daran, dass die ehemaligen Freunde vom Albtraum ihres Lebens eingeholt werden. Dass sie eine noch viel größere Rechnung zu bezahlen haben, wird einem erst auf den letzten Seiten klar....... Ich habe das Buch in wenigen Stunden fertiggelesen, die richtige kurzweilige Story für den Strand. Manchmal hätte ich mir noch mehr Einblick in die Gedanken der Figuren gewünscht, mehr psychologische Erklärungen für den Grund dieser Wahrnehmungen oder Reaktionen. Auch hier erscheint mir der Kern der Handlung eine Nummer zu groß für den Autor. Das Cover passt nicht so ganz zur Handlung, denn sie hat ja eher städtischen als ländlichen Charakter.