Der Autor hat es drauf, und er hat mich wieder begeistert
.
Wie im Prolog angekündigt, liegt ein kleines Mädchen in einem dunklen Raum, in einer Decke gewickelt, und flüsternd und ängstlich ruft sie nach ihrer Mama.
Schnitt.
Dann erleben wir eine Gruppe junger Leute , die einen leblosen Körper mit sich tragen.
Man würde meinen, er hätte zuviel getrunken und würde von seinen Freunden gestützt.
Sie halten vor der Berliner Warschauer Bücke, und warten den Regionalzug ab, um den leblosen Körper übers Geländer zu stoßen.
Schnitt.
Jahre sind vergangen, und Dr. Kathrin Voss lebt mit ihrer 4 jährigen Tochter allein.
In ihrer Wohnung verschwinden Dinge und finden sich an anderen Orten wieder.
Zuerst denkt sie an einen Streich ihrer Tochter, doch dann überschlagen sich die Ereignisse,
das Gefühl , eine fremde Person in ihrer Wohnung gewesen sei, bestätigt sich.
Bis sie den Mann im Trenchcoat im Schein der Laterne sieht, holen sie vergangene Bilder wieder ein,
und Erinnerungen an jenen Tag an der Warschauer Brücke lassen sie erzittern.
Siegfried Langer hat mit seinem Thriller “ Sterbenswort” wieder alle Register gezogen.
Wie bereits schon in seinem ersten Buch ”Vater, Mutter, Tod”,
wird die Handlung in unterschiedlichen Zeitabschnitten erzählt.
Die Kapitel sind aber gut gekennzeichnet, wie Damals, Neulich oder Heute,
so dass man sich gut zwischen den Zeiten zurecht findet.
Und er hat mit uns Lesern gespielt.
Zu Beginn dachte ich die Handlung wäre durchschaubar, und meine Vermutung schien sich zu bestätigen.
Aber nein, der Autor reißt das Ruder rum und eine atemberaubende Wendung nimmt seinen Lauf.
Ein Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite in einem Rutsch gelesen werden möchte.
Keine blutüberströmten Leichen, bizarre Foltermethoden,
nein ein perfekt inszenierter Thriller, der psychologisch aufgebaut , und dennoch Gänsehautfaktor
versprüht.
Wie eine Kamera führt er die Geschichte, und wie ein zurück gespulter Film, holt er Erinnerungen hervor.
Lest selbst, und Ihr werdet mir recht geben !