Es gibt kein Entkommen...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
phoenix84 Avatar

Von

... denn in diesem Thriller wird die Hauptdarstellerin heftiger mit ihrer tot geglaubten Vergangenheit konfrontiert als ihr lieb ist.

In erster Linie wird die Geschichte aus der Sicht von Dr. Kathrin Voss erzählt. Die nüchterne, analytische und zu Beginn nur wenig sympathische Ärztin hat eine bewegte Vergangenheit, die sie mit noch drei weiteren Freunden teilt. Damals waren sie noch zu fünft... In einer kalten Winternacht zu ihren Studienzeiten kommt es durch eine brisante Mischung aus LSD, Wodka und Eifersucht zu einem folgenschweren Vorfall. Unter Anleitung von Dr. Voss entledigen sich die Freunde der Leiche, um ja nicht ihre aussichtsreiche Zukunft zu gefährden. Doch plötzlich tauchen im Hier und Jetzt Zeichen dafür auf, dass der vermeintlich tote Freund gar nicht mehr so tot ist und das Leben aller zur Hölle macht. Selbst die sonst so abgebrühte Hauptprotagonistin zweifelt mehr und mehr an ihrem Verstand. Beängstigende Vorfälle in ihren eigenen vier Wänden mehren sich. Als Erik, um dem Toten einen Namen zu geben, Kontakt zu ihrer vierjährigen Tochter aufnimmt, wird es Zeit zu Handeln. Kathrins klarer Kopf ist einmal mehr gefragt, als die Ereignisse in der Entführung ihrer Tochter kumulieren und diese sich in Lebensgefahr befindet. Auch ihr soll ein geliebter Mensch genommen werden...

Siegfried Langer versteht es, in seinem Spannungsroman verschiedene Handlungsstränge geschickt zu verknüpfen. Kurze Kapitel aus der Vergangenheit und im Heute reihen sich aneinander, ohne jedoch den Lesefluss zu stören. Nach und nach bekommt der Leser wichtige Informationen, einzelne Puzzlestücke geliefert. Und doch ist die Auflösung sehr überraschend, wenn der große Showdown auch etwas länger hätte ausfallen dürfen. Hier wäre es schön gewesen,wenn die Charaktere etwas mehr ausgereift daher gekommen werden. Einzig Kathrin gewinnt zunehmend an Authenzität; im Verhältnis bleiben die anderen eher blass. Man fällt als Leser am Ende etwas aus der Geschichte heraus, um es einmal so zu formulieren.

Doch im Gesamtbild tut das der Spannung und dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, brennt man doch darauf zu erfahren, wie es weitergeht. Es liest sich flüssig. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung !