Fünf Freunde

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Das Buch beginnt damit, dass die kleine Mia gefesselt an einem unbekannten Ort aufwacht, obwohl ihre Oma versprochen hat, auf sie aufzupassen. Danach wird das Geschehen in verschiedenen Zeitebenen erzählt. „Damals" bringen die vier Freunde Thomas, Heinrich, Amelie und Kathrin ihren toten Freund Erik heimlich zu einer Brücke und werfen ihn auf die Eisenbahngleise, wo er von einem Zug erfasst wird. Ab und zu wird berichtet, was „neulich" geschehen ist. Und „heute" ist Kathrin Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis und alleinerziehende Mutter der vierjährigen Mia. Doch plötzlich geschehen unheimlich Dinge. In der Wohnung liegen Sachen nicht mehr am richtigen Ort, Bilder hängen immer wieder schräg. Kathrin nimmt dies ziemlich mit. Erst verdächtigt sie den Vater ihres Kindes, der noch einen Schlüssel besitzt, dann findet sie heraus, dass es „Erik" ist. Auch die anderen Freunde begegnen ihm und nehmen deshalb Kontakt zueinander auf. Die Ereignisse spitzen sich zu…

Ich habe mich sehr darauf gefreut, diesen Thriller zu lesen, und wurde nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es an zwei Abenden verschlungen. Bereits am Anfang wird Spannung aufgebaut, denn ich habe mich als Leser natürlich gefragt, weshalb Mia entführt wurde. Auch danach geht es packend weiter, denn erst nach und nach erfährt man, was „damals" genau passiert ist und weshalb die vier Freunde eine Leiche beseitigen. Die Geschehnisse im „heute" sind gut beschrieben und bauen eine unheimliche Atmosphäre auf. Ich konnte mich richtig in Kathrin hineinversetzen, die feststellen muss, dass wohl jemand in ihrer Wohnung war, und die immer mehr an sich zweifelt. Langeweile kam nie auch, was vielleicht auch daran liegt, dass das Buch relativ dünn ist. Der Autor beschränkt sich auf das Wesentliche, schreibt in kurzen Sätzen und Kapiteln, die zum Weiterlesen anregen. Die Hauptfiguren sind gut beschrieben, und ich konnte ihr Verhalten nachvollziehen.

Gut gefallen hat mir, dass der Thriller zwischen mehreren Zeitebenen hin- und herwechselt. Dadurch erfährt man erst nach und nach, wie alles zusammenhängt und was genau passiert. Probleme, mich zurechtzufinden, hatte ich nicht, auch weil das Kapitel immer mit einer entsprechenden Angabe versehen ist. Außerdem fand ich gut, dass aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird. Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende des Buches – nicht von der Auflösung, die ich gelungen fand und mit der ich lange nicht gerechnet hatte. Aber irgendwie ging alles sehr schnell. Plötzlich war bekannt, wer weshalb hinter allem steckt. Das Ende hätte man durchaus noch spannender und dramatischer gestalten können. Auch die Entführung Mias wurde relativ schnell abgehandelt.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, auch wenn es eigentlich keinen direkten Bezug zum Inhalt hat. Es verbreitet bereits eine etwas unheimliche Stimmung, die sich beim Lesen bei mir eingestellt hat. Der Name des Autors und der Titel heben sich gut ab und sind (wieder einmal) in erhabenen Buchstaben aufgedruckt. Der Titel ist auch in Ordnung, auch wenn andere vielleicht noch treffender gewesen wären.

Ein Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde. Ich freue mich bereits auf weitere Werke des Autors.