Sterbenswort

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yetigang Avatar

Von

5 Freunde
Wodka, Drogen
am Ende des Abends nur noch 4 Freunde - Täter?

Was ist in der WG in dieser folgenschweren Nacht wirklich passiert? War es ein Unfall, war es Totschlag, war es Mord?

Durch die geschickte Mischung aus "damals", "neulich" und "heute" schafft es der Autor, den Leser mit immer mehr Details aus der Vergangenheit zu füttern und auch die Geschehnisse der Gegenwart einfließen zu lassen. Ich fand die Nennung der Zeit als Überschrift zu jedem der Kapitel genauso angenehm wie deren Länge.

Eigentlich kann es ja gar nicht sein, was da im Heute der verbliebenen WG Bewohner passiert. Der tote Freund spukt in ihrem Leben herum - alles Einbildung? Doch die Erklärung dafür lässt lange auf sich warten. Bis dahin habe ich vor allem um die kleine Tochter Mia gebangt, die sich ja im Prolog in einer äußerst misslichen Situation befand.

Der Leser wird angeregt, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Man wird angeregt, mit den verschiedenen Möglichkeiten zu spielen, selbst zu überlegen, wie es weitergeht. Wurde allen durch den Drogenrausch etwas vorgegaukelt, was jetzt dem Leser für bare Münze verkauft wird?

Dies war mein Erster Langer-Thriller und warscheinlich nicht mein letzter. Die Kürze der Kapitel hat es geschafft, dass ich immer eins mehr gelesen habe, als ich eigentlich wollte und die bis fast zum Schluss gehaltene Spannung hat ein Übriges getan.

Sehr gut gefallen hat mir auch der klare und wenig verschnörkelte Stil des Autors. Die pregnante Beschreibung der Situationen hat meine Vorstellung vom Handlungsort eher angeregt, als eine sich ins Detail vertiefende.