Die Leseprobe beginnt spannend, da die Protagonistin erfährt, dass sie kurz nach ihrem Renteneintritt auf eine Insel fahren soll, wo sich der Staat ihrer entledigt. Das Prozedere kannte sie bereits, dennoch trifft sie diese Information verständlicherweise hart. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Die Autorin zeigt, dass sie Spannung aufbauen kann und auch die Ich-Perspektive erweist sich als interessant. Ich finde es zudem ansprechend, dass der Roman das dramatische Thema des Todes aber auch die politische Dimension davon anspricht, ohne jedoch ein Szenario zu entwerfen, in dem ein großes Vorwissen erwartet wird und man zunächst eine ganze Welt kennen muss, um sie zu verstehen (wie es oft bei dystopischen Romanen der Fall ist). Ich würde gerne wissen, ob Anna, Max, Fred und Nadja es schaffen, dem Tod zu entrinnen und wie man sich dieses Hotel auf der Insel wirklich vorstellen soll.