"Soylent green" 2.0

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florinda Avatar

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Die 30seitige Leseprobe zu Olivia Montis Kriminalroman "Sterbewohl - Wirkstoff: Spannung, wohldosiert" überzeugte mich - davon, dass ich das Buch NICHT lesen möchte!

(Mit dem Leseeindruck ließ ich mir ganz bewusst Zeit, um mir klar zu werden, ob die während der LP-Lektüre entstandene Antipathie auf einer Art Verdrängungsmechanismus beruht. Ich denke, sie tut dies nicht.)

1. Der Imperativ von "sterben" lautet nicht "sterbe", sondern "stirb"!
2. Der Erzählstil passt trotz der bunten Karriere der Autorin zu "Selbstverlag".
3. Die Geschichte gab es in einer Softversion bereits vor knapp einem halben Jahrhundert im Kino unter dem Titel "Soylent green"
( https://de.wikipedia.org/wiki/…_Jahr_2022_…_die_überleben_wollen ),
wenn auch der Besuch des tollen Sterbehauses freiwillig bzw. nur durch sanften moralischen Druck unter Hinweis auf soziale Verantwortung der Gesellschaft gegenüber initiiert war und die Toten anschließend zu leckeren grünen Keksen (Soylent green) verarbeitet wurden.
4. Gerade in der heutigen Zeit der Alukappenträger, der mehr oder weniger verkappten Alt- und Neu-Nazis und der Twitter-Trumps (alphabetical order), jener Zeit, in der eine Pandemie Menschen dahinrafft und das Thema "Triage" bereits zur Sprache kam, möchte ich eine derartige Geschichte nicht lesen!