Düstere Zukunftsaussichten

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Nach dem Wahlsieg der BP – Bürgerpartei ist Deutschland kein freies Land mehr und hat sich zu einer Scheindemokratie entwickelt. Der Staat ist bankrott und das Rentensystem steht kurz vor dem Kollaps. Vier ältere Herrschaften Anna, Max, Fred und die Ich-Erzählerin Nadja hatten sich zu einer Art Alterswohngemeinschaft zusammengeschlossen. Alle waren über 65 Jahre und erhielten vom Staat eine Einladung für einen Urlaub in einem Luxushotel am Meer. Auf Kosten des Staates durften sie hier wunderbare Tage verbringen. Einzige Pflicht war die Teilnahme an einem Seminar zu dem Thema: „Wie erweise ich der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst, in dem ich die tödliche Pille „Sterbewohl“ schlucke und das Rentensystem entlaste.“ Eigentlich soll die Einnahme der Pille freiwillig sein, doch die vier Freunde sind skeptisch, denn bisher scheint niemand aus den Hotels zurückgekommen zu sein.

Das Cover ist ein regelrechter Hingucker, so dass man schnell auf das Buch aufmerksam wird. Der Roman ist eine Mischung von Dystopie und Krimi. Mit kurzen einfachen Sätzen wird die Geschichte durch die Ich-Erzählerin Nadja geschildert. Dieses geschieht auf eine fast sachliche Art und hält den Leser etwas auf Distanz. Trotzdem konnte man sich gut in die Situation hineinversetzen und spürte die langsam steigernde Angst.
Obwohl das Geschehen auf den ersten Blick unvorstellbar erscheint, bleibt ein beunruhigendes Gefühl zurück. Nachdenklich macht, wie schnell sich die Situation in einigen Ländern ändern kann und dass damals keiner mit den Folgen gerechnet hatte als Hitler an die Macht kam.

Mir hat gefallen, dass die Protagonisten nicht jung und dynamisch, sondern Personen im Herbst ihres Lebens sind, die eigentlich für diese Zeit noch Wünsche und Träume haben.
Ein Buch, welches zum Nachdenken anregt.