Düstere Zukunftsvision

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rinoa Avatar

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In einem dystopischen Deutschland herrscht lediglich noch eine Scheindemokratie. Ältere Menschen werden zu Sterbeseminaren in Luxushotels eingeladen. Dort soll ihnen ihr vorzeitiges Ableben schmackhaft gemacht werden. Um die Gesellschaft zu entlasten und der eigenen Gebrechlichkeit zu entgehen, gibt es die tödliche Pille Sterbewohl.
Nadja, Anna, Max und Fred sind zwar eigentlich noch nicht alt genug – erst knapp über 65 –, haben aber trotzdem eine Einladung zu einem Sterbeseminar erhalten. Sie sind verstört. Offiziell ist die Einnahme der Pille zwar freiwillig, unter der Hand wird allerdings gemunkelt, dass man aus solchen Hotels nicht zurückkommt. Die vier Freunde beschließen, sich zur Wehr zu setzen…

Im ersten Moment dachte ich noch, dass das Thema des Buchs schon sehr überspitzt und weit hergeholt klingt, aber im Laufe der Lektüre wurde mir bewusst, dass ein solches Szenario durchaus Realität werden könnte, gab es so etwas ähnliches in der Vergangenheit ja auch leider bereits.

Sehr nüchtern berichtet Nadja – aus deren Sicht das Buch geschrieben ist –, wie alte Menschen quasi entsorgt werden und zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind. Die Vorstellung war teilweise schon sehr erschütternd und schwer zu ertragen.

Nichtsdestotrotz hat mir „Sterbewohl“ wirklich sehr gut gefallen. Der etwas ungewöhnliche Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen, die Geschichte spannend und auch – trotz des schlimmen Themas – unterhaltsam.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!