Erschreckender Gedanke

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marielu Avatar

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Zum Inhalt:
Eine Partei hat Deutschland zu einer Scheindemokratie verwandelt. In diesem Staat werden die „Alten“ zu einem zweiwöchigen Sterbeseminar in Luxushotels eingeladen. Hier wird Ihnen das Sterben mit einer Tablette zum Einschlummern reizvoll näher gebracht. Sinn ist es, die Allgemeinheit und den Staat zu entlasten. Die endgültige Entscheidung trifft der Teilnehmer am Ende des Seminars freiwillig. Doch wer ist im Sinne des Staates „alt“? Dies fragen sich auch die Freunde Nadja, Anna, Max und Fred, alle gerade mal über 65 Jahre alt, als sie gemeinsam zu einem dieser Sterbeseminare ins Hotel Paradies auf Fehmarn eingeladen werden. Außerdem kennen sie niemanden der von diesen Seminaren wieder zurückgekommen ist. Sie beschließen sich das Ganze mal anzuschauen, denn sie haben nicht vor jetzt schon aus dem Leben zu scheiden und schleusen sicherheitshalber noch eine Reporterin ein. So kann ja nichts passieren meinen die Vier, ob sie sich da mal nicht geirrt haben.

Meine Meinung:
Das Cover ist mir auf dem ersten Blick nicht so sonderlich aufgefallen um sich das Buch näher anzuschauen. Der Klapptext indessen macht schon neugierig. Dies ist mein erstes Buch der Autorin Olivia Monti und ich war gespannt was uns die Autorin auf knappe 182 Seiten präsentiert.
Ihr Schreibstil ist in knappe, flüssige Sätze gehalten. Erzählt wird aus der Sicht von Nadja, die mit ihrem bisherigen Leben nicht so ganz zufrieden war und nun endlich mit Erreichen des Rentenalters das Leben genießen wollte. Doch da erhält sie diese unmögliche Einladung. Die Protagonisten wurden jetzt nicht so dargestellt, dass eine tiefe Verbindung zum Leser entsteht, dennoch kann man sehr gut ihre Gedankengänge und ihre Gefühle nach empfinden. Das Thema des freiwilligen Ausscheidens aus dem Leben zum Wohl der Gesellschaft (oder des Staates), der psychische Druck der ausgeübt wird, die Überwachung vom Staat und die Herabwürdigung des Menschen sind hier gut umgesetzt und halten die Spannung., so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch durch gelesen habe. In so einem Staat zu leben, ist ein entsetzlicher Gedanke mit dem die Autorin spielt. Dass die vier Freunde dies sich nicht bieten lassen gibt dem Ganzen noch einen Hauch von Krimi, der zum Schluss noch mit etwas Mystik gewürzt wird.

Fazit:
Eine interessante spannende Geschichte mit einem Hauch Krimi und zum Schluss etwas Mystik, die einem zum Nachdenken anregt und mich gut unterhalten hat