Gruselige Vorstellung und sehr spannend

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savashanim Avatar

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Frau Monti hat offensichtlich in den letzten Monaten einen guten Blick auf ihre Mitmenschen gehabt. Hier finden sich alle möglichen Charaktere wieder, die man auch in der Coronakrise bemerkt hat: Diejenige, die immer für alle Maßnahmen Verständnis entwickelt und wenn etwas mal widersprüchlich ist oder offensichtlich nicht passt einfach darüber hinwegsieht und es verleugnet; die Skeptiker, die der eigenen Wahrnehmung oft nicht mehr trauen und versuchen, sich das offensichtliche Grauen irgendwie doch wieder gerade zu rücken und die aktiven Gegner, die versuchen, etwas gegen die herrschenden Maßnahmen zu unternehmen. Dieses Buch hat nichts mit Corona zu tun, aber es passt dennoch gut in die jetzige Zeit.
In einer nicht näher benannten, nicht allzu fernen Zukunft, findet der deutsche Staat, der schon lange keine Demokratie mehr ist, dass seine Bürger nur solange nützlich sind, wie sie Steuern einbringen. Sobald sie alt sind, kosten sie nur noch und stehen der Regierung nur im Weg. Also wird ein äußerst perfider Plan entwickelt, man schickt die alten Menschen in einen Luxusurlaub, bei dem ihnen Lust auf den Freitod gemacht werden soll. Vier Freunde, die sich noch fit und jung genug fühlen, werden mit Mitte 60 auch zum Sterbeseminar eingeladen. Weil sie Angst haben, was dort mit ihnen passiert, beschließen sie, mit einer befreundeten Journalistin hinzufahren und im Zweifelsfall die dubiosen Machenschaften aufzudecken. Was ihnen dann dort alles widerfährt ist temporeich und spannend geschrieben und stellenweise schaudert es einen beim Lesen der Ideen, die die Schriftstellerin der zukünftigen Regierung unterstellt. Man kann nur hoffen, dass Frau Merkel keine Leseratte ist.