Naiv

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sabsisonne Avatar

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Schon das Cover hat mich gar nicht angesprochen, sodass ich mir dieses Büchlein nie gekauft hätte. Aber es hält, was es verspricht.
In einfachen Sätzen und kurzen Kapiteln beschreibt die Ich-Erzählerin Nadja erst ihr nicht gerade erfolgreiches Leben in einem pseudodemokratischen Deutschland. In diesem begeben sich ältere Menschen in ein Sterbehotel, um der Gesellschaft nicht zur Last zu fallen. Angeblich ist der Aufenthalt und vor allem die Dauer desselben freiwillig, allerdings kehrt niemand zurück. Was Nadja und ihre Freunde in diesem Hotel erleben, ist sehr voraussehbar, teilweise aber auch unlogisch.
Der große Showdown, wo alle Machenschaften der Betreiber aufgedeckt werden und alle verbliebenen Hotelgäste fliehen, ist so noch denkbar. Die Flucht nach Dänemark, für das man eine Einreisegenehmigung benötigt, ist schon merkwürdig. Dass durch diese Aktion aber ein ganzes Regime gestürzt wird, ist schon mehr als naiv.
Die Idee der Geschichte ist eigentlich gut, die Umsetzung lässt viele Wünsche an gute Unterhaltung offen.