Sterbewohl

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leseratte1310 Avatar

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Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die Sozialsysteme kommen an ihre Grenzen. Wie geht eine Gesellschaft damit um? Mit diesem Thema beschäftigt sich die Autorin Olivia Monti in ihrem dystopischen Krimi.
Nadja ist 65 und fühlt sich noch gar nicht alt. Das Leben könnte noch richtig schön werden, jetzt ohne berufliche Verpflichtungen. Doch sie erhält eine Einladung des Gesundheitsministeriums für ein Sterbeseminar im komfortablen Hotel Paradies auf Fehmarn. Auch die anderen Hausbewohner Anna, Max und Fred haben solch einen Brief erhalten. Sie wissen, was das bedeutet, denn noch nie kam jemand zurück, obwohl alles freiwillig ist. Bei dem Luxusurlaub soll ihnen das sozialverträgliche Einnehmen der tödlichen Pille „Sterbewohl“ schmackhaft gemacht werden.
Der Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist spannend und gleichzeitig beängstigend. Wir alle kennen die Probleme mit der zunehmenden Überalterung der Menschen. Aber kann es wirklich sein, dass jemand auf die kommt, das Problem so zu lösen?
Die vier Freunde sind zusammen in ein Haus gezogen, um sich im Alter zu unterstützen. Doch der Brief ändert alles. Ihnen bleibt letztendlich gar keine andere Möglichkeit, als nach Fehmarn zu reisen. Doch in dem Hotel herrscht eine merkwürdige Stimmung und längst nicht alles ist freiwillig, wie es versprochen wurde. Die Freunde gehen ziemlich unterschiedlich mit der Situation um.
Auch wenn diese Geschichte recht locker daherkommt, so ist sie dennoch erschreckend und makaber. Plötzlich liest sich das nicht mehr so ratzfatz weg und man kommt ins Nachdenken.