Sterbewohl- Das Mittel der Wahl?

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miss_ari Avatar

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Cover/Erzählperspektive

Das Cover sieht aus wie eine Tablettenpackung und ist sehr zutreffend und richtig cool gestaltet.
Das Buch wird aus Ich-Perspektive von Nadja erzählt.

Meine Meinung

Das Buch spielt in einer Scheindemokratie und ist zwar fiktiv, könnte jedoch auch einen dystopischen Ansatz haben. Ganz zu Anfang des Buches wird geschrieben, dass es sich nicht um die „Euthanasie im dritten Reich handelt“ und sich Deutschland ganz klar davon abgrenzt.
Nein, es gibt viel mehr ein paradiesisches Hotel, an dem Sterbeseminare und viel Luxus geboten wird. Und dass man nicht erst abwarten muss, bis man pflegebedürftig ist, sondern fit ist und dem Staat einen Gefallen erweisen soll, indem man das Mittel „Sterbewohl“ einnimmt und friedlich und mit vollem Bewusstsein für das Allgemeinwohl sein Leben abschließt…
Aber was ist, wenn man zufrieden ist und gar nicht gehen will? Hat man eine Wahl?
Das war mein erstes Buch von der Autorin und dieses hat mich aufgrund der Thematik als auch von der Leseprobe überzeugt.
Der Sprachstil ist sehr angenehm zu lesen, das Buch ließ sich flüssig lesen.
Die Thematik ist sehr spannend, da es um das Älterwerden und Sterbehilfe geht, die in einer „Scheindemokratie“ aber nicht als solche gekennzeichnet wird, sondern eher freibestimmt und als „Entlastung der Allgemeinheit“ betitel wird. Nadja sowie ihre Freunde Anna, Max und Fred kommen bei ihren Erfahrungen im Hotel aber dahinter, dass doch viel mehr dahintersteckt…
Das als Krimi betitelte Buch könnte auch glatt als mögliche Dystopie durchgehen, von der wir vielleicht auch gar nicht so weit entfernt sind.
Das Buch ist makaber, mit einem Hauch Realität verknüpft und auch einem Krimiaspekt, wobei letzterer eher „soft“ war.
Insgesamt gesehen ist „Sterbewohl“ ein Buch, das trotz der makabren Inhalte dennoch amüsieren und unterhalten kann.

Mein Fazit

Ein solider Roman mit einem spannenden Thema, der mich jedoch nicht komplett überzeugen konnte.