Einblicke in eine unbekannte Welt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
nati Avatar

Von

Die in Amerika lebende Jenna Williams, Tochter eines Afroamerikaners und einer koreanischen Mutter, hat vor zwölf Jahren ihre Zwillingsschwester Soo-min verloren. Sie verschwand spurlos an einem Strand in Südkorea. Jenna leidet an Albträumen, da sie den Verlust ihrer Schwester noch nicht überwunden hat.
Einem Tag nach dem eine Rakete zu Testzwecken von Nordkorea gestartet ist, versucht der CIA-Agent Charles Fisk sie als Agentin zu rekrutieren. Da Jenna zweisprachig aufgewachsen ist, bietet sie beste Voraussetzungen mit ihm gemeinsam an einer Geheimoperation zu arbeiten, gleichzeitig verschafft er ihr die Chance, mehr über das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester zu erfahren.

Die Bäuerin Moon lebt in der nordkoreanischen Provinz. Bei der Pilzsuche sieht sie einen seltsamen Ballon vom Himmel herunter gleiten. Festgemacht ist ein Paket mit Wollsocken, Feuerzeugen, Taschenlampe und einem Paket Keksen, die in Südkorea hergestellt wurden. Um zu überleben, verkauft sie die Gegenstände auf dem Markt und baut sich einen kleinen Handel auf.

In Pjöngjang lebt der Parteifunktionär Cho. Als er auf eine höhere Ebene befördert wird, beginnt eine gründliche Untersuchung seiner Klassenherkunft, denn die muss makellos sein. Da er als Kind adoptiert wurde, weiß er nichts über seine wirkliche Abstammung. Doch was dann ans Licht kommt, lässt den treuen Anhänger von Kim Jon-ils alles in Frage stellen, woran er geglaubt hat. Als er Jenna Williams kennenlernt, werden ungeahnte Ereignisse in Gang gesetzt.

Der Thriller hat mir Einblicke in eine erschütternde, unbekannte Welt gegeben, über die ich wenig wusste. Die Geschichte wird durch drei unterschiedliche Handlungsstränge erzählt, die sich auf einander zu bewegen. Geschickt schafft es der Autor das Schicksal der drei Protagonisten, die durch ihre Herkunft mit Nordkorea verbunden sind, zu verflechten. Das Buch lässt sich flüssig lesen, wobei die koreanischen Namen zu Beginn etwas ungewohnt waren und ich beim Lesen etwas ins Holpern gekommen bin, doch dieses hat sich nach einigen Seiten gegeben. Der Autor hat gut recherchiert und viele grausame sowie brutale Begebenheiten, die tatsächlich in Nordkorea passieren, mit einfließen lassen. Sehr empfehlenswert hierzu auch das Nachwort.

Mich hat dieser spannende Thriller hervorragend unterhalten und gleichzeitig habe ich etwas über das total abgeschottete Land Nordkorea dazu gelernt. Oft erschütternd, aber absolut lesenswert.