Menschen am Abgrund

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olesja schlethauer Avatar

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Die Geschichte von Jenna, Cho und Frau Moon geht einem beim Lesen sehr brutal emotional nah. Das Leben der Leute in Nordkorea unter der Führung von Kim Jong-il um das Jahr 2010 ist so unvorstellbar für uns europäische Menschen, dass es einem weh tut darüber zu lesen. Es ist beschämend, dass diese Menschen dort immer noch so leben. Das Land ist abgeschottet, wirtschaftliche Isolation, Konzentrationslager, Armut, Angst vor Denunzierung - das Leben der Nordkoreaner ist hart.
Was ich sehr interessant fand, dass der Autor noch hinten im Buch Stellungnahme zu bestimmten Ereignissen bzw. Vorkommnissen aus seinem Roman nimmt, um deren Wahrheitsgehalt anhand von Quellen anzugeben.
Die Geschichte an sich ist super spannend. Gut finde ich, dass man erst gegen Mitte bzw. fast Zweidrittel des Buches die Verbindung zwischen den einzelnen Charakteren (Jenna, Cho und Frau Moon) erfährt. Das ganze Buch lang erlebt man Höhen und Tiefen. Sobald man denkt: "oh, es wird alles gut!", passiert wieder das Gegenteil. Happyend? Nicht für alle.