Wenn man nicht mehr weiß, was man will...

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rea1887 Avatar

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Anni ist gerade an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht weiter weiß. Sie hat ihren Freund Thies, mit dem sie eigentlich glücklich ist, er will aber auf einmal heiraten, obwohl das für sie nie ein Thema war. Dann bekommt sie von ihrem Chef das Angebot, das neue Büro in Berlin zu leiten, das scheint die Chance ihres Lebens zu sein. Doch Thies will nicht mit nach Berlin, und will sie überhaupt wirklich nach Berlin? Ist sie überhaupt zufrieden mit ihrem Job? Was will sie überhaupt? Da bekommt sie plötzlich eine Postkarte von ihrer ehemals besten Freundin, zu der sie lange keinen Kontakt mehr hatte. Diese ist mittlerweile nach Norderney gezogen und besitzt dort ein kleines Café. Also beschließt Anni kurzfristig, sich eine sechswöchige Auszeit zu nehmen und ihre Freundin aus Jugendtagen zu besuchen, dort im Café zu helfen und einfach mal auf andere Gedanken zu kommen. Vielleicht hilft ihr das ja dabei, zu erkennen, was sie mit ihrem Leben anfangen will.

Mir gefällt vor allem natürlich der Schauplatz mit der Insel in der Nordsee. Aber auch dass man irgendwann im Leben an einem Punkt ankommt, an dem es scheint, man kann weder vor noch zurück und weiß eigentlich gar nicht, was man überhaupt will, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ebenso gab es in der Vergangenheit von Anni Situationen, mit denen sie nicht wirklich abschließen konnte, die sie wohl immer nur verdrängt hat, die nun aber auch wieder an die Oberfläche kamen. Ich habe Anni total verstehen können, sie war mir sehr sympathisch und ich habe sehr mit ihr gefühlt und auch gelitten.

Die Zeit auf Norderney lief dann doch etwas anders ab, als sie es sich vorgestellt hat. Es war turbulent und hat ihre Beziehung zu Thies auch erstmal noch schwieriger gemacht. Aber im Laufe der Zeit hat sie immer besser verstanden, was ihr wichtig ist, was sie will und hat dann auch die eine und auch andere Entscheidung getroffen. Der Schreibstil hat mir dabei auch sehr gut gefallen, sehr gefühlvoll, ich habe mich richtig dabei gefühlt und hätte auch am liebsten den einen oder anderen Stubser verteilt, wenn es nicht so recht lief, wie ich mir das vorgestellt habe. J Aber zum Schluss bin ich doch versöhnt und freue mich, dieses Buch gelesen zu haben.