Sternflüstern

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noajael Avatar

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In "Sternflüstern" von Paula Carlin begegnen wir der 56 jährigen Irith, die ihren Freund Lunis verloren hat, der so viel mehr für sie war Als nur ein Freund: Eine Muse, ein Liebhaber, ein Vertrauter, ein Mysterium.

Beide verband die Liebe zur Kunst, die Sehnsucht zu schaffen und eine romantische Beziehung zur Natur.

Irith hat durch Lunis Tod einen Anker verloren. Einen Menschen, der sie beflügelt. Und dann taucht eines Tages Sophie in ihren Leben auf, die sie neu herausfordert, sich mit ihr an die Arbeit macht, ein großes Mosaik zu schaffen, etwas was sie sonst nur mit Lunis tat. Die beiden Frauen lernen sich in dem Prozess kennen und finden heraus, dass sie mehr verbindet als die Liebe zur Kunst. Und dann taucht da noch Alix auf, ein letztes Stück eines Mosails, welches Lunis hinterlies... Gemeinsam begeben sie sich auf eine heilende Reise.

Die Sprache ist sehr poetisch und detailreich. Dadurch ist das erzählte sehr sinnlich und bildreich. Die vielen Beschreibungen der Mosaike laden ein sie sich vorzustellen. Und zeitgleich bekam ich immense Lust, zu schaffen, mich selber kreativ auszutoben. Doch diese Poesie die mich in der Beschreibung der Mosaike beflügelt, macht es mir schwer sich auf die Charaktere einzulassen, sir zu verstehen, Sympathie für sie zu entwickeln, weil es für mich scheint als ob sie in einer Blase leben. Mir fehlt die Tiefe der Charaktere, was macht sie aus neben der Zuneigung und Verbundenheit zu Lunis?


Ich glaube, dass der sehr beschreibende, poetische Stil auf meinem Pragmatismus trifft und sich daher etwas reibt. Doch ich glaube, dass dieses Buch viele Menschen einladen kann auf die Reise mit den Charakteren zu gehe. Auf die Reise in der Verbundenheit einen Verlust zu verarbeiten und einen neuen Weg zu sich finden. Denn das ist für mich die Message. Gehe gemeinsam mit anderen auf eine Reise der Veränderung und es wird dir Kraft geben. Die Verbundenheit ist in dem Buch für mich mehr eine Idee, als dass ich sie wirklich an Hand der Geschichte nachvollziehen kann. Aber dennoch eine sehr wichtige. Schade finde ich es, dass der Verstorbene fast glorifiziert wird. Obwohl er defenitiv in allen 3 Protagonistinnen Schmerz erzeugt wird.

Die Covergestaltung finde ich sehr gelungen. Sie ist eine Einladung in die Welt der Mosaike. Und ich finde es schön, dass man das Cover mit dem Tastsinn erkunden kann.

Manchmal gibt es Bücher, die im richtigen Moment im Leben gelesen werden müssen und dies ist eine davon. Ich glaube, es ist zur Zeit nicht für mich dran. Ich empfehle dieses Buch für Menschen die auf der Suche sind. Auf der Suche nach Wegen mit der Trauer umzugehen und Hoffnung zu schöpfen.