Atmosphärisch dichter Thriller

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misspider Avatar

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Ein unglaublich düsterer Thriller, der vor allem von der Stimmung der rauen Gegend lebt, in der er spielt. Die Beschreibung der stillgelegten verfallenen Bergwerksminen in der schroffen Natur an der Küste Cornwalls reichen schon, um Gänsehaut zu erzeugen. In dieser unwirtlichen Umgebung strahlt das Carnhallow House, in dem Rachel mit David und Jamie ein neues Leben beginnt, wie eine glänzende Perle in einer unscheinbaren Muschelschale. Doch das Glück hält nicht lange an, und bald schon schleichen sich die Geister der Vergangenheit in das kleine Paradies. Rachel fürchtet um die geistige Gesundheit ihres Stiefsohns, der behauptet, mit seiner toten Mutter zu reden. Doch bald schon muss Rachel auch ihre eigene Zurechnungsfähigkeit infrage stellen...

Die vielschichtige Handlung, die den Leser bis zur letzten Seite im Unklaren lässt und immer wieder überraschende Wendungen hervorbringt, ist eigentlich nur das zweite Highlight des Buches. Noch viel beeindruckender ist die dunkle Atmosphäre, die der Autor mit seinen Beschreibungen der kargen Küstenlandschaft und den harten Bedingungen im Leben der früheren Bergbauarbeiter heraufbeschwört. Wer ruhige, atmosphärisch dichte Schauerromane mag, wird Stiefkind lieben.

Leider fehlen in der deutschen Übersetzung die Abbildungen historischer Fotografien, die im Original enthalten sind und die die Beschreibungen des erbarmungslosen Bergwerkslebens noch deutlicher veranschaulichen.