Brüchige Schönheit

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heinoko Avatar

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Das gut gemachte Cover mit dem von hinten gezeigten Jungen passt perfekt zum Buchtitel. Ein Stiefkind, ein trauriges Stiefkind, das verloren in der Landschaft steht...
Das Buch beginnt wie im Märchen: Einfache junge Frau mit vielen Selbstzweifeln heiratet reichen Anwalt, in dessen Besitz sich ein riesiges Haus in Cornwall befindet. Der Buchanfang zeichnet eine Welt des Glücks, der Liebe und des Reichtums, zum Träumen schön. Und doch ist man auf ganz unterschwellige Weise gewarnt, sich nicht völlig dieser Idylle hinzugeben.
Die Sprache wechselt geschickt zwischen Gegenwartsform und Vergangenheit, obwohl die Geschehnisse durchaus chronologisch erzählt werden. Gerade in den Passagen in der Gegenwartsform wächst beim Leser das ungute Gefühl und damit eine unmerklich wachsende Spannung.
Auf der Suche nach Verschwiegenem in der Vergangenheit wird die Verwirrung beim Leser immer größer, wobei der Wandel vom liebenden Ehemann zum gefährlichen Feind etwas schwer nachzuvollziehen ist.
Der Autor nimmt den Leser mit in eine gefährliche, ungeheuer intensive Innenschau. So viel Kälte, so viel Einsamkeit, so viel Verleugnung von Gewesenem. Erzählt er uns von Halluzinationen oder von wahrem Geschehen? Es bleibt spannend bis zum Schluss!