Spannend erst nach 100 Seiten

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kindder80er Avatar

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Gerade der Anfang des Buchs ist so dermaßen "perfekt", dass ein Vergleich mit Rosamunde Pilcher durchaus angebracht ist. Alle sind schön, alle sind sexy, alle sind reich. Mittendrin findet sich die Protagonistin wieder und bestaunt selbst allzu oft ihr neues Leben. Sie ist so, so, so ü-b-e-r-glücklich, dass es fast weh tut. Nicht dass man mich falsch versteht - ich gönne jedem Menschen Glück, aber das hier beschriebene war einfach zu lang ausgekostet und sehr weichgespült beschrieben. Vielleicht war es ja auch die Absicht des Autors, dass man sich fast schon freut, wenn etwas schief geht in dieser heilen Familie...

Dass die Familie gar nicht so heil ist, ist bereits am Anfang klar, denn David ist Witwer und versucht mit seiner neuen Frau Rachel sein zweites Glück. Seine erste Frau und Mutter seines Sohnes ist tragisch ums Leben gekommen. Und auch wenn auf den ersten Seiten nur das Glück, was Rachel empfindet beschrieben wird, schleichen sich bald die ersten Ungereimtheiten ein.

Und genau das rettet das Buch auch nach ca. 100 Seiten: Stück für Stück bröckelt das Glück oder man bekommt Einblicke hinter die Fassade der einzelnen Menschen und merkt: Nur, weil jemand gut aussieht und reich ist, ist noch lange nicht alles gut.

Ich rate jedem, der dieses Buch in die Hand nimmt, die ersten Seiten zu überstehen! Es wird wirklich spannend und man schwankt selbst hin und her. Ist die Protagonistin verrückt oder kommt "Mami" wirklich wieder?

Über das Ende möchte ich nichts verraten. Vielleicht ist die Auflösung zu sehr "um die Ecke" gedacht... Ich hätte ein anderes vorgezogen, habe mich aber insgesamt durch das Buch unterhalten gefühlt und bereue nicht, es gelesen zu haben.