Die Leseprobe hat mich überrascht! Es handelt sich nicht, wie ich dachte, um die reine Rekonstruktion der Ermittlungen rund um die Ermordung Olof Palmes. Sondern alles ist in eine nacherzählte, fiktionalisierte Romanform gegossen worden. Was das Privatleben von Stieg Larsson einschließt. Und auch die politischen Hintergründe seinerzeit in Schweden.
Teilweise war das vom menschlichen Standpunkt her gut zu lesen, leichter nachvollziehbar. Mir wurde zum Beispiel klar, dass Stieg Larsson sich in seinem Protagonisten Mikael Blomkvist selbst verewigt hat. Das hat starke autobiographische Züge! Andererseits sind die Passagen über Stieg Larsson selbst wiederum so blumig geschrieben, dass ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, der Autor habe ein wenig „nachgeholfen“.
Was die politischen Hintergründe angeht, war ich teilweise auch ein wenig überfordert. Es geht ja zurück bis zum Vorgänger Olof Palmes; um Parteizugehörigkeiten und Allianzen in Schweden. Nun bin ich sowieso ein relativ politisch ungeübter Mensch; andere Leser mögen das anders sehen. Aber ich empfand es erstmal als „zu viel“.
Verwirrt war ich auch über die Seitenzahlen. Die Leseprobe beginnt erst in den 30er Seiten; und zwar relativ direkt mit dem Mord. Was kommt nur vorher?? Ein Inhaltsverzeichnis hätte ich mir gewünscht, um das Buch besser einschätzen zu können.
Insgesamt bin ich sehr neugierig geworden. Es deutete sich jetzt schon an, dass die Ermittlungen verwickelt und auch oft fehlgeleitet waren. Ich erwarte vom Buch keine Auflösung, oder schlüssige Theorien. Aber ich erwarte zu erfahren, wie sich ein Journalist in ein lebenslanges Projekt verbeisst.