Geduld ist gefragt

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pajo47 Avatar

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Der Palme-Mord im Jahre 1985 ist kein Ruhmesblatt für die schwedische Polizei. Er ist bis heute nicht abgeschlossen.

Stieg Larsson, vor allem bekannt durch seine Kriminalromane (Verblendung usw.), hatte sich als Journalist mit der rechtsextremistischen Szene in Schweden beschäftigt. Er findet durch eigene Recherche in dieser Szene einige Anknüpfungen an den Palme Mord und recherchiert weiter. Doch nach seinem plötzlichen Tod verschwinden seine Unterlagen zum größten Teil in einem Lager. Einen Teil seiner Ergebnisse hatte er noch vor seinem Tod der schwedischen Polizei zugänglich gemacht.

Auf Grund der Unterlagen von Stieg Larsson, zu denen Jan Stocklassa Zugang erhielt, verfasste dieser das vorliegende Buch. Eigene Recherchen fließen im zweiten teil des Buches in die Schilderung ein. Es bleibt zum Schluss des Buches die Feststellung, dass die in diesem Buch aufgezeigten Fakten sehr viel weiter führen als die Ermittlungsarbeit der Polizei, jedenfalls soweit sie bekannt ist.

Es ist bewundernswert, dass Stocklassa 8 Jahre lang Material zu diesem Buch zusammentrug. Eine enorme Fleißarbeit. Das ist aber auch die Schwäche des Buches. Die Fleißarbeit brachte viele Kleinigkeiten, unzählige Namen, reihenweise Verbindungen und Kontakte ans Licht. Aber genau das ist es, was den Leser (jedenfalls mich als Leser) ermüdete. Man kann keinen spannenden Thriller über den Palme-Mord erwarten, aber auch keine ausufernde wissenschaftliche Arbeit. Dazwischen fehlte der richtige Mittelweg.