Gründlich recherchiert, hochinteressant, aber ohne Spannung

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melakafer Avatar

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Stieg Larsson wurde durch seine Millennium-Trilogie weltberühmt. Dass er aber neben dem Schreiben dieser Thriller auch ein sehr engagierter Journalist war, ist wohl den wenigsten bekannt. Dabei kämpfte er vor allem gegen den sich ausbreitenden Rechtsextremismus. Im Zuge dessen, beschäftigte er sich auch mit dem Mord an Olof Palme. Die Recherchen zu diesem bis heute nicht geklärten Verbrechen, nahmen immer mehr seiner Zeit in Anspruch und wurden seine Mission. Über Jahre sammelte er Informationen, verfolgte Spuren, tauschte sich mit Kollegen und Freunden in Briefen über Theorien und Hintergründe aus und verfügt bald über umfangreiche Fakten. Diese Briefe, die in diesem Buch abgedruckt sind, fand ich hochinteressant, geben sie doch einen Einblick in das, was Stieg Larsson umtrieb und bewegte.
Nach dem Tod Stieg Larssons werden seine privaten Unterlagen archiviert und geraten in Vergessenheit. Jan Stocklassa findet diese Unterlagen und arbeitet sich intensiv und äußerst akribisch durch dieses Archiv.
So entstand ein Werk, das vollgepackt ist mit persönlicher Korrespondenz von Stieg Larsson, durch eigene Nachforschungen des Autors aufgearbeiteten und zusammengepuzzelten Einzelteilen aus verschiedensten Theorien, seltsamer, ungeklärter Vorkommnisse u.v.m.
Es entsteht der Einblick in ein Netzwerk, der die Lösung in greifbare Nähe rücken lässt und doch nur eine von mehreren möglichen bleibt.

Der Autor hat über acht Jahre recheriert und man merkt, wieviel Zeit und Herzblut er in dieses Buch gesteckt hat, mit dem Ziel, die Schwierigkeit einer Lösung des Mordes an Olof Palme zu verdeutlichen.
Die vielen Fakten, Namen und Informationen haben dem Buch aber jegliche Spannung genommen und es zum Teil recht langatmig werden lassen.
Ein hochinteressantes, wenn auch anstrengendes Buch und in keiner Weise ein spannender Thriller, wie vorab angekündigt.

Darum von mir leider nur 3 Sterne