Interessant, aber schwierig

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miss marple 64 Avatar

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Der Autor hat sich eine schwierige Aufgabe gestellt: Mithilfe des Archivmaterials, das der berühmte Journalist und viel zu früh verstorbene Schriftsteller Stieg Larsson gesammelt hat, will er einen Weg aufzeigen, den Mord an dem schwedischen Premierminister Olof Palme im Jahre 1989 aufklären zu können.
Larrson, der nun im Buch sich selbst spielt, hat private Ermittlungen zu diesem Mord geführt und sie akribisch archiviert. Infolge macht er den Mordfall zu seiner großen persönlichen Mission. Was er nach seinem Tod hinterlässt, versucht Jan Stocklassa in einer Mischung von Dokumentation, Biografie und Roman dem Leser nahe zu bringen. Ein in meinen Augen schwieriges Unterfangen. Ständig wechselnde Perspektiven auf den Fall, eine Unmenge von Namen und Fakten zur Ermittlung der Polizei, erschweren den Lesefluss und die Orientierung im Buch. Tatsachen und Fiktion vermischen sich in einem Maße, dass man sagen muss, weniger wäre mehr gewesen.
Das Buch sei dem historisch und politisch interessierten Leser empfohlen, der seine Vorliebe im Sachbuch sieht. Krimi- bzw. Thrillerfans, die sich durch den berühmten Namen Stieg Larrson“ angezogen fühlen, werden vielleicht wie ich enttäuscht sein, auch wenn die erzählenden Teile des Buches spannend und den Leser packend geschrieben sind. Leider überwiegt der berichtende Stil eines Sachbuches. Bleibt zu hoffen, dass es den heutigen Ermittlern mithilfe des übergebenen Materialies gelingt, den Mordfall doch noch zu lösen.