spannender Dokumentarroman

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anna niesen Avatar

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Wie ein Abenteuerroman geschrieben, ist Jan Stocklassas Buch „Stieg Larssons Erbe“ gleichsam ein detailliertes Itinerar von Larssons Recherchedokumenten zum Mordfall Olof Palme. Unterstrichen wird dies noch zusätzlich durch die Vielzahl der in einer alten 1980er Schreibmaschinentype abgedruckten Originalaufzeichnungen des Journalisten. Stocklassa seziert und ordnet die gewaltige Menge dieser Dokumente, erklärt ausführlich und reiht Manuskript an Manuskript, wobei es ihm leider nicht gelingt, sich von Stieg Larssons erdrückendem Vorbild zu lösen und eine eigene Sprache zu finden. Dennoch schafft er es, das Knäuel der Intrigen, der Verdächtigen und der politisch weltweit agierenden Gruppierungen zu entwirren. Dem komplexen Sachverhalt zu folgen ist für den Leser nicht ganz einfach, zumal die ungewohnten schwedischen Namen die Angelegenheit zusätzlich verkomplizieren. Auch wenn das kurze Personenverzeichnis am Ende des Buchs, das ruhig etwas umfangreicher hätte ausfallen dürfen, einige Hilfestellungen gibt. Wer sich aber nicht scheut, sich durch das verworrene Geschehen durchzubeißen, den erwartet ein unglaublich spannender Dokumentarroman, den zu lesen es sich allemal lohnt.