Stieg Larssons Vermächtnis

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Viele werden sich noch an den 28. Februar 1986 erinnern, dem Tag, an dem Olof Palme in Stockholm auf offener Straße erschossen wurde. Er mußte wissen, daß er gefährdet war, weshalb ich es niemals vestehen werde, weshalb ein so hochrangiger Politiker ohne Begleitschutz unterwegs sein konnte.

Der Polizei ist es bisher nicht gelungen, den Mord aufzuklären. Vielleicht wäre es Stieg Larsson gelungen, wäre er nicht während seiner Recherchen verstorben. Stieg Larsson, Journalist und weltbekannter Autor, hat sein Leben dem Kampf gegen den Rechtsextremismus gewidmet und akribisch die Hintergründe des Mordes an Olof Palme beleuchtet.

Jan Stocklossa, ebenfalls Journalist, ist zufällig auf die Aufzeichnungen Stieg Larssons gestoßen und hat diese weiter verfolgt. Das Ergebnis seiner Recherchen hat er in dem Buch "Stieg Larssons Erbe" niedergeschrieben. Dieses Buch, in Wirklichkeit ein True-Crime, liest sich wie ein Thriller und könnte spannender nicht sein. Besonders anerkennenswert finde ich, daß der Autor die Aufzeichnungen im ersten Teil des Buches immer Stieg Larsson zuschreibt und niemals Anpruch auf eigene Ermittlungen erhebt. Die Ermittlungen von Jan Stocklossa beginnen im zweiten Teil des Buches, das in kurzen Kapiteln und immer mit Zeitangabe verfaßt ist, wodurch sich das Buch sehr flüssig lesen ließ und sehr einprägsam war.

Das Buch vemittelt einen guten Einblick in die Arbeit von Journalisten, die nicht immer einfach und ungefährlich ist. Es gehört meines Erachtens eine große Portion Mut dazu, die bei den Recherchen in Erscheinung tretenden Personen mit Namen zu nennen, wodurch ein Journalist sicher auch mit Repressalien zu rechnen hat.

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist zu hoffen, daß es Anstoß gibt, nach dem wahren Täter zu suchen.