True Crime aus Schweden

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oberchaot Avatar

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Der Autor stösst im Jahre 2013 auf das Archiv des verstorbenen Stieg Larssons. Dort finden sich umfangreiche Recherchen zum Fall Olof Palme, der 1986 ermordet wurde. Olof Palme war Schwedens Ministerpräsident. Stieg Larsson befasste sich ausführlich mit diesem Mord, recherchierte, fand einiges heraus, und trotzdem kann nicht mit Gewissheit gesagt werden, wer das Attentat verübt hat. Jan Stocklassa spinnt den Faden weiter, er kommt auf ähnliche Ergebnisse wie Larsson, recherchiert weiter. Da die Spuren bis nach Südafrika reichen, fliegt Stocklassa nach Johannesburg, sucht weiter. Fazit: Nach über dreissig Jahren kann noch immer nichts Genaueres über den Mord gesagt werden, aber Stocklassa ist da guter Dinge. Er meint, wenn die Polizei nun weiter gräbt, wird der Fall eines Tages gelöst sein.
Ich freute mich über das Buch. Man erfährt einiges über Larssons Leben und Wirken. Das meiste im Buch beruht ja auf Wahrheiten, und doch stach mir die Ortschaft Hedestad ins Auge. Und in der Tat: Dieser Ort ist fiktiv und entstammt aus der Feder Larssons, aus seiner berühmten Trilogie. Ansonsten war die Lektüre für mich eher anstrengend, da ich mit Schwedens Politik nicht sehr vertraut bin, und es kommen unzählige Namen vor, welche zum Glück hinten im Buch in einem Personenverzeichnis erklärt werden. Klar, ich finde es rühmlich, dass man einen Mord aufklären will, aber ich stelle mir die Frage, ob man nach über dreissig Jahren nicht loslassen sollte, denn ich behaupte, die Spuren werden nicht mehr heisser.
Ich würde dieses Buch meinen schwedischen Freunden sehr ans Herz legen, für mich als Nichtschwedin war es eher mittelmässig interessant.