Was haben die Morde an JF Kennedy und Olof Palme gemeinsam?

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kleine hexe Avatar

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Stimmt. Beide Morde wurden nie restlos aufgeklärt, zu viele Parteien und Ermittler mischten im Hinter- und Untergrund mit, zu viele Interessen galt es zu wahren, zu schützen, zu umnebeln. Vorliegendes Buch ist doppelt brisant: Einerseits geht es um die Mordermittlungen an Olof Palme und andererseits um den schwedischen Journalisten und Krimiautor ‚Stieg Larsson, der mit seinen drei Milleniumbüchern in den skandinavischen Krimi-Olymp aufgestiegen ist.
Das Buch ist ein Sachbuch, ein Politthriller und ein faszinierendes Zeitfensterauf die letzten 15 Jahre des 20. Jahrhunderts in Schweden zugleich.
Stieg Larsson leistet Unglaubliches und deckt viele Zusammenhänge auf, die den ermittelnden Behörden so gar nicht aufgefallen waren, beziehungsweise nicht beachtet hatten. Dabei versucht Larsson immer wieder seine Erkenntnisse den Ermittlern mitzuteilen, der Aufklärung des Mordes neue Impulse zu geben.
Nach Stieg Larssons Tod führt Jan Stocklassa die Ermittlungen fort. Auch ihm gelingt es brisante Details und internationale Verstrickungen ans Tageslicht zu fördern. Unter seinen Recherchen werden Südafrikas Verstrickungen im Olof Palme Attentat immer deutlicher. Dabei stellt sich heraus, Palme war nur einer von etlichen Morden zwischen 1981 und 1997. Keiner, der gegen das Apartheid Regime war oder drohte die illegalen Geschäfte Pretorias mit anderen Ländern aufzudecken, mit einer langen Lebenserwartung rechnen konnte. Der Tod von Unschuldigen und Unbeteiligten wurde gerne in Kauf genommen.
Der Mord an Olof Palme genau wie der an JFK ist bis heute nicht t restlos aufgeklärt. Aber das Buch bringt uns die allernächsten Umstände und die damalige Zeit näher und gibt neue Denkimpulse.
Schönes Titelbild: aus dem Dunkeln heraus sieht uns Stieg Larsson an, als wolle er uns auffordern, zusammen mit ihm nach den wahren Mördern an Olof Palme zu suchen.
Das Buch an sich ist auch sehr angenehm zu lesen. Harter Leineneinband, Schutzumschlag, festes Papier angenehm zu blättern, Stieg Larssons Texte im Schriftbild hervorgehoben, von der Aufmachung her kann man das Buch in der beliebten Leseecke verschlingen. Obwohl, ich persönlich manchmal eher das Gefühl hatte, mich an den Schreibtisch setzen zu müssen und mit dem Stift in der Hand mir während der Lektüre Anmerkungen zum Mord zu machen. Der Leser wird zum Ermittler, zum Ankläger.